Detailergebnis zu DOK-Nr. 49683
Sanierung von Einzelplatten mit dünner Betondecke (SIFCON)
Autoren |
R. Breitenbücher G. Leykauf |
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Sachgebiete |
12.2 Betonstraßen |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongreß Leipzig 1998. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2000 (FGSV-Nr. 001/17) S. 75-78, 6 B, 4 Q
Eine neue Methode für die Sanierung abgängiger Betonplatten mit starker Rißbildung besteht in einer Überbauung mit einer dünnen Schicht aus SIFCON (Slurry Infiltrated Fiber Concrete). Dieser hochfeste Beton mit extrem hohem Stahlfasergehalt stellt aufgrund seiner Zähigkeit und Dehnbarkeit eine erfolgversprechende Alternative dar, um Reflexionsrißbildungen in der Überbauung zu vermeiden. Für die Sanierung wird empfohlen, die Betonplatten mindestens 50 mm tief abzufräsen und eine ca. 5 cm dicke SIFCON-Schicht aufzubringen, wobei zur Vermeidung von Stahlfasern an der Oberfläche eine ca. 7 mm dicke Verschleißschicht mit Kunststoffasern "frisch in frisch" angeordnet wird. Eine entsprechende Versuchsplatte wurde im Rollprüfstand des Prüfamtes für Bau von Landverkehrswegen der TU München getestet. Dabei zeigte sich eine ausgezeichnete Querkraftübertragung im Bereich der durch eine Querfuge unterteilten Betonplatte; Reflexionsrisse wurden vermieden. Aufgrund dieser positiven Ergebnisse wurden 1997 einige stark gerissene Betonplatten auf der BAB A 1 bei Vechta entsprechend saniert. Einsenkungsmessungen mit dem Benkelman-Balken zeigen, daß nach dem Aufbringen der SIFCON-Schicht die ursprünglich sehr großen Meßwerte um bis zu 70 % reduziert wurden und insbesondere die Streuung der Einsenkung deutlich abnimmt. Bei den Wiederholungsmessungen nach einem Winter konnte keine signifikante Zunahme der Einsenkungen festgestellt werden. Reflexionsrisse sind bis jetzt nicht aufgetreten. Allerdings zeigt die ca. 7 mm dicke Verschleißschicht ohne Stahlfasern z.T. feine netzartige Schwindrisse. Hier sind weitere Optimierungen notwendig.