Detailergebnis zu DOK-Nr. 49687
Entwicklung lärmmindernder dichter Fahrbahntexturen
Autoren |
W. Burger J. Kamplade |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongreß Leipzig 1998. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2000 (FGSV-Nr. 001/17) S. 244-250, 14 B, 1 T
Lärmminderungsmaßnahmen, die bei den Wechselwirkungen zwischen Reifen und Fahrbahnoberfläche ansetzen, sind auf schnellbefahrenen Straßen besonders effizient. Rollgeräusche werden erzeugt durch Luftschallanregung im Kontaktbereich Reifen/Fahrbahn, Selbstanregung der Reifen zu Schwingungen, unterstützt durch die Fahrbahntextur, und Schwingungsanregung der Reifenprofilklötze. Über drei aktuelle Untersuchungen wird berichtet: 1. Quantitative Ermittlung optimaler Texturparameter für lärmmindernde Fahrbahnoberflächen im Versuch "Sperenberg": Hier wurden ca. 45 Testflächen in verschiedenen asphaltgebundenen Ausführungen sowie zahlreiche Modelltexturen angelegt. Die Oberflächen werden eingehend texturanalytisch und akustisch untersucht. Die Auswirkungen unterschiedlicher Oberflächenausprägungen und Imperfektionen auf die Intensität und Lästigkeit des Reifen/Fahrbahngeräusches sind umfassend zu quantifizieren. Über die komplexen Zusammenhänge zwischen der Geometrie der Oberfläche und den Rollgeräuschen ist ein Rechenmodell zu entwickeln. Auch das noch verfügbare Lärmminderungspotential durch rollgeräuschärmere Reifen soll abgeschätzt werden. 2. Ausprägung von Mega- und Makrotextur auf Fahrbahnoberflächen: Ein wesentliches Ziel dieser Untersuchung ist es, Rückschlüsse auf die Ursachen für die derzeit noch sehr breiten Streuungen der Lärmemission einzelner Deckenbauweisen zu ziehen. 3. Optimierung des Glättprozesses bei der Betondeckenfertigung: Der Glättprozeß bei der klassischen Betondeckenfertigung beinhaltet insbesondere im Wellenlängenbereich von 2 bis 6 cm "Ribbel" mit sehr kleinen Höhendifferenzen. Weiterentwicklungen im Fertigungsprozeß sollen es ermöglichen, Ribbel in diesem Frequenzbereich zu vermeiden. Dabei wurde ein Straßenfertiger eingesetzt, bei dem die Betondecke ohne einen Querglätter, der Ribbelerscheinungen verursachen kann, hergestellt wird. Mit dem Abschluß der Untersuchungen zu 1. bis 3. ist in ein bis zwei Jahren zu rechnen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, daß man dann dem Ziel, optimal lärmmindernde Texturen auf Bundesfernstraßen einsetzen zu können, deutlich näher gekommen sein wird.