Detailergebnis zu DOK-Nr. 49703
Internalisierung externer Kosten als umweltpolitische Herausforderung
Autoren |
S. Breuer M. Pennekamp |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Internationales Verkehrswesen 51 (1999) Nr. 11, S. 504-507, 3 B
Zu den externen Kosten des Verkehrssektors in der Volkswirtschaft zählen die zunehmenden Schadstoff- und CO(Index 2)-Emissionen, der Lärm, der Flächenverbrauch, die Unfallfolgen mit Ausfall der Arbeitskraft und in ihrer Folge Produktions- und Konsumverluste. Dieser Ressourcenverzehr wird nicht dem Verursacher angelastet, sondern belastet Dritte. Eine im Auftrag der europäischen Kommission durchgeführte Untersuchung der externen Kosten für die Verkehrsstrecken Frankfurt-Mailand, London-Lille und Brindisi-München zeigte eminente Unterschiede der gesellschaftlichen Kostenvorteile für den Schienenverkehr gegenüber dem Straßenverkehr, für den im Personenverkehr bis zu neunmal höhere spezifische externe Kosten ermittelt wurden. Im Luftverkehr lagen sie annähernd viermal höher. Dafür ist der energetische Vorteil des Rad-Schiene-Systems maßgeblich. In Italien schädigt der Verkehr die Gesellschaft um 9 % des BIP. Umweltschäden lassen sich nicht mit einem noch so ausgeklügelten Pönalsystem wiedergutmachen. Insgesamt besteht die Tendenz Umweltkosten zu unterschätzen. Konflikte zwischen Erhaltung der Umwelt und Wachstumsförderung durch Verkehr resultieren aus dem zunehmenden Verkehr infolge einer stetig zunehmenden Arbeitstiefe mit ihren vermehrten Transporten, aus dem gewachsenen Konsum und aus dem Freizeitverhalten und den allgemeinen Mobilitätsansprüchen. Ziel der Politik muß die Verwirklichung des Verursacherprinzips auch für die externen Kosten sein.