Detailergebnis zu DOK-Nr. 49759
Die Struktur von polymermodifiziertem Bitumen in Asphalt
Autoren |
B. Brûlé V. Wegan |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Bitumen 62 (2000) Nr. 1, S. 6-12, 22 B, 23 Q
Im Rahmen des amerikanischen Forschungsprogramms für den Straßenbau (Strategic Highway Research Program, SHRP) hat das Dänische Straßeninstitut eine optische Methode zur Untersuchung von Asphalt entwickelt, die auf der mikroskopischen Betrachtung sehr dünner oder glatt geschliffener ebener Schnitte beruht. Das Verfahren wurde ursprünglich zur Untersuchung der Mikrostruktur von Zementbeton angewendet. Die wesentliche Schlußfolgerung aus der mikroskopischen Untersuchung von 25 im Labor hergestellten Asphaltproben lautet, daß in den meisten Fällen die Struktur des PmB im Asphalt von der Struktur des reinen PmB abweicht. In der Asphaltmischung erscheint das Polymer unter dem Mikroskop in Form kleiner Punkte oder kleinerer oder größerer unregelmäßiger Kugeln in einer kontinuierlichen Bitumenphase. Bei mit EVA modifizierten Asphalten erscheint das Polymer außerdem manchmal in Gestalt einer dünnen Schicht in der Nähe der Oberfläche der Mineralstoffe. Offenbar hat das EVA eine Affinität zu den gröberen Gesteinskörnern, die durch den Anteil des mineralischen Füllers beeinflußt wird. Bei SBS-modifizierten Bindemitteln wurde diese Affinität zu den Gesteinsoberflächen nicht beobachtet. Die vorliegende Arbeit zeigt, daß eine Wechselwirkung zwischen dem Polymer und den Mineralstoffen im Asphalt besteht, was bedeutet, daß Spezifikationen für das reine PmB, die das Gebrauchsverhalten von Asphalt beschreiben sollen, problematisch sind. Es ist eher zu empfehlen, das Gebrauchsverhalten von Asphalt mit PmB mit Hilfe von Prüfungen an den tatsächlichen Asphaltmischungen zu bewerten.