Detailergebnis zu DOK-Nr. 49811
Straßenquerschnitte in Tunneln
Autoren |
W. Brilon K. Lemke |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte 15.8 Straßentunnel |
Bonn: Bundesdruckerei, 2000, 206 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 785)
Der Bau und Betrieb eines Tunnels bedeutet einen um ein Vielfaches höheren Kostenaufwand im Vergleich zu einem Straßenteilstück der freien Strecke. Ziel dieses Projektes war es, ein Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe in einem frühen Planungsstadium der unter volkswirtschaftlichen Aspekten günstigste Tunnelquerschnitt für eine mehrstufige Richtungsfahrbahn gewählt werden kann. Zur Beschreibung des Verkehrsablaufs in Straßentunneln wurden insgesamt 16 Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in Form von q-v-Diagrammen dargestellt. Die Verkehrssicherheit von Straßentunneln wurde auf der Basis einer umfassenden Erhebung polizeilicher Unfalldaten von rd. 80 Tunnelstrecken beurteilt. Mit Hilfe dieses Materials konnten mittlere Unfallraten und Unfallkostenraten für verschiedene Tunnelquerschnitte ermittelt werden. Dabei zeigte sich, dass in Tunneln insgesamt weniger Unfälle geringerer Schwere auftreten als auf freien Strecken. Im Rahmen eines Unterauftrages wurden die Tunnelrohbaukosten für 2- und 3-streifige Querschnitte mit und ohne Standstreifen in Abhängigkeit von der Bauweise, den Gebirgs- und Grundwasserverhältnissen sowie den Tunnellängen ermittelt. Die monetäre Bewertung der Baukosten und der verkehrlichen Kenngrößen erfolgte in Anlehnung an das Regelwerk für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (EWS 1997). Zur Beschreibung des Verkehrsablaufs bei Überlastung wurde ein makroskopisches Staumodell nach der Kontinuumstheorie eingesetzt. Ein Vorschlag für eine Richtlinie zur Ermittlung des wirtschaftlich günstigsten Tunnelquerschnitts wurde vorgelegt. Die zusätzlichen jährlichen Kosten des Querschnitts mit Standstreifen gegenüber dem Querschnitt ohne Standstreifen für den Baulastträger können den entsprechenden eingesparten Kosten des Verkehrs gegenübergestellt werden. Dabei werden verschiedene Tunnellängen, Bauverfahren und Schwierigkeitsklassen, die mittlere Längsneigung, der durchschnittliche tägliche Verkehr und der mittlere Güterverkehrsanteil berücksichtigt.