Detailergebnis zu DOK-Nr. 49820
Wahrnehmungs- und sozialpsychologische Hintergründe von Nebelunfällen
Autoren |
B. Schlag S. Richter |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 46 (2000) Nr. 3, S. 114-120, 6 B, 3 T, 15 Q
In vier einander ergänzenden Teilstudien wurden das Erleben und das Verhalten von Fahrzeugführern bei Nebel differenziert untersucht. Durchgeführt wurden Messungen an einer Autobahn zum Geschwindigkeits- und Abstandsverhalten bei unterschiedlichen Sichtbedingungen; eine Repräsentativbefragung zu Einstellungen zum Fahren im Nebel; Explorationen zu Einstellungen und Verhaltensintentionen und ein Wahrnehmungsexperiment zum Reaktions- und Blickverhalten bei klarer Sicht und bei simuliertem Nebel. Beim Fahren im Nebel verändern sich sowohl das Erleben, die Einstellungen und Verhaltensintentionen als auch das Blick- und Reaktionsverhalten der Fahrzeugführer deutlich. Das Suchverhalten wird verstärkt; die Reaktionsleistungen nehmen jedoch in Geschwindigkeit und Güte bei Nebel ab. Wahrnehmungsprobleme führen zu subjektiver Unsicherheit. Subjektive Unsicherheit wird u.a. durch verstärkte Orientierung an anderen zu mindern versucht. Diese sozialen Interaktionsprozesse führen im Zusammenspiel mit den eingeschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten und Reaktionsleistungen bei Nebel zu besonderen Gefahren.