Detailergebnis zu DOK-Nr. 49849
Prüfung des Haftverhaltens zwischen Mineralstoffen und Bitumen
Autoren |
H. Beckedahl I. Nösler |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung |
Straße und Autobahn 51 (2000) Nr. 7, S. 412-419, 8 B, 1 T, 10 Q
Der im Straßenbau verwendete Asphalt findet bei rund 80 % der Straßendecken in Deutschland Anwendung. Die Beschaffenheit sowie die Güte des Baustoffgemisches muss jederzeit gewährleistet sein, um eine möglichst lange Nutzungsdauer einer Straße zu erzielen. Jeder Schaden, der durch unzureichendes Haftverhalten mit verursacht wird, stellt während der Gewährleistungsfrist für den Auftragnehmer, aber auch für den Straßennutzer einen wirtschaftlichen Schaden dar. Zurzeit existiert kein aussagekräftiges Prüfverfahren, mit dem das Haftverhalten zwischen Mineralstoffen und Bitumen direkt, zielgerecht und objektiv quantifiziert werden kann. Dafür sind objektive Beurteilungsgrößen sowie objektive und quantitative Prüfverfahren erforderlich. Vorgestellt werden ein objektiv quantifizierbares Prüfverfahren an der Einzelkörnung und am verdichteten Asphaltmischgut. Beide Prüfverfahren wurden unter volumetrischer Betrachtungsweise zur Anwendungsreife gebracht, sodass mit den daraus resultierenden Ergebnissen das Haftverhalten zwischen Mineralstoff und Bitumen zielgerecht beschrieben werden kann. Zur Quantifizierung des Haftverhaltens an der Einzelkörnung werden anhand der optischen Dichte einer definierten Methylenblaulösung die sich ergebenden unterschiedlichen Adsorptionen bei vollständig und nach definierter Wasserlagerung nur teilweise mit Bitumen umhüllten Mineralstoffe gemessen. Vorgestellt wird ein Berechnungsansatz, mit dem Umhüllungswerte nach definierter Wasserbeanspruchung quantitativ und damit objektiv bestimmt werden können. Am verdichteten Asphaltmischgut wird zur objektiven Quantifizierung des Haftverhaltens eine zerstörungsfreie Prüfung an Marshall-Probekörpern, der indirekt dynamische Zugversuch nach der Methode der Spaltzugprüfung, herangezogen. Hierbei wird die Abnahme der Elastizitätsmoduli infolge definierter Wasserbeanspruchung als ein gemindertes Haftverhalten interpretiert. Für beide Prüfverfahren werden Anforderungswerte vorgeschlagen. Beide Prüfverfahren bieten während einer Eignungsprüfung ein Instrumentarium, mit dem die Asphaltqualität eines Baustoffgemisches zielgerecht optimiert und beschrieben werden kann. Optimiert werden können hierbei die Auswahl der Mineralstoffe, die Auswahl des Bitumens sowie die Notwendigkeit der erforderlichen Menge von Haftmittelzusätzen. Beide Prüfverfahren leisten somit einen Beitrag zur Herstellung dauerhafter Asphaltgemische.