Detailergebnis zu DOK-Nr. 49860
Optimierung von hüttensandhaltigen Zementen zur Steigerung ihrer Anfangsfestigkeit
Autoren |
A. Ehrenberg E. Lang |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Duisburg: Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken, 2000 (Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken H. 6) S. 119-139, 13 B, 1 T, 33 Q
Hochofenzemente weisen neben den günstigen Sondereigenschaften hoher Widerstand gegen chemische Angriffe und Chloriddiffusion, Verhinderung der Alkalireaktion und geringer Hydratationswärmeentwicklung aufgrund der langsameren Reaktion des Hüttensandes eine gegenüber Portlandzementen abweichende Festigkeitscharakteristik auf. Einer etwa gleichen 28-Tage-Festigkeit steht dabei eine geringere Anfangsfestigkeit und gleichzeitig eine deutlich höhere Nacherhärtung gegenüber. Durch gezielte Untersuchung der Optimierungspotenziale sollten Möglichkeiten zur Erhöhung der Anfangsfestigkeit ermittelt werden, ohne die anderen positiven Eigenschaften nachteilig zu verändern. Variiert wurden systematisch Art und Menge der Haupt- und Nebenbestandteile, Art des Sulfatträgers und Menge des Sulfatgehaltes sowie die spezifische Oberfläche und die Korngrößenverteilung der Bestandteile. Unter sonst gleichen Randbedingungen muss bei steigendem Hüttensandanteil mit einer Verminderung der Frühfestigkeit gerechnet werden, diese Reaktion kann jedoch durch eine feinere Aufbereitung des Hüttensandes teilweise ausgeglichen werden. Noch günstiger wirkt sich ein partieller Ersatz des Hüttensandes üblicher Mahlfeinheit (3.500-5.000 cm²/g) durch Feinstzement mit Mahlfeinheiten > 10.000 cm²/g aus. Die Ursache hierfür wird in der gleichmäßigeren Kornverteilung im Feinkornbereich gesehen. Additive wie Microsilica erhöhen zwar die Festigkeit, verschlechtern aber gleichzeitig die Verarbeitbarkeit. Durch Optimierung des Sulfatträgers kann die 2-Tage-Festigkeit um 2-3 N/mm² gesteigert werden. Bei Ausnutzung aller Optimierungsmöglichkeiten kann die Frühfestigkeit gegenüber konventionellem Hochofenzement um bis zu 50 % gesteigert werden.