Detailergebnis zu DOK-Nr. 49866
Untersuchungen zur Praxistauglichkeit von Elektroofenschlacke im Straßenbau
Autoren |
H.-J. Freund T. Merkel H.-P. Discher |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe 11.0 Allgemeines (Merkblätter, Richtlinien, TV) |
Duisburg: Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken, 2000 (Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken H. 6) S. 303-317, 5 B, 4 T, 18 Q
Der Einsatz von Eisenhüttenschlacken im Bauwesen hat eine lange Tradition. Neben Stahlwerksschlacken sind zunehmend Elektroofenschlacken (EOS) von Bedeutung. Die Autoren berichten vor dem Hintergrund der zukünftig weiter steigenden Mengen an Elektroofenschlacken über die Resultate von Laboruntersuchungen. Außerdem werden erste Erfahrungen, die anhand von drei Erprobungsstrecken gesammelt wurden, erläutert. Im Rahmen der Laboruntersuchungen wurden Schlacken aus unterschiedlichen Stahlwerken betrachtet. Neben konventionellen Prüfverfahren kamen auch dynamische Prüfverfahren zur Anwendung. Die Schlacken wurden hierbei sowohl als Mineralstoffe für ungebundene Tragschichten als auch für den Einsatz in Asphaltgemischen untersucht. Es zeigte sich, dass die untersuchten EOS die an Mineralstoffe und Stahlwerksschlacken im Straßenbau gestellten Anforderungen erfüllen. Im Vergleich zu natürlichen Mineralstoffen wurden in den dynamischen Prüfverfahren bei der Verwendung von EOS bessere Ergebnisse ermittelt. Im Zuge der drei Erprobungsstrecken wurde EOS in ungebundenen Schichten sowie in Asphaltmischgut für Trag-, Binder- und Deckschichten eingesetzt. Diesen Aufbauvarianten wurden Abschnitte aus konventionellen Baustoffen gegenübergestellt. Die Wahl der Schichtdicken erfolgte in Anlehnung an die RStO. Vor sowie nach der Verkehrsfreigabe wurden Bohrkernuntersuchungen und die Merkmale Griffigkeit, Querebenheit und Tragfähigkeit untersucht. Neben der grundsätzlichen Eignung der EOS wurden in den Erprobungsstrecken Möglichkeiten zur Reduzierung der Schichtdicken sowie die Auswirkungen verschiedener klimatischer Bedingungen untersucht. Unter Berücksichtigung der bisher vorliegenden Ergebnisse kommen die Autoren zu dem Schluss, dass unter Verwendung von EOS sichere und standfeste Straßenaufbauten hergestellt werden können.