Detailergebnis zu DOK-Nr. 49901
Besondere Konstruktionsmerkmale beim Bau des Wesertunnels (Orig. engl.: Special constructional features at the building engineering of the Wesertunnel)
Autoren |
C.H. Lüesse |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Challenges for the 21st century - Proceedings of the World Tunnel Congress '99, Oslo, Norway, 31 May - 3 June 1999. Rotterdam u.a.: Balkema, 1999, Vol. 2, S. 903-909, 7 B, 1 T, 3 Q
Der 1.640 m lange Wesertunnel zwischen Bremen und Bremerhaven ist zurzeit im Bau und soll Ende 2002 fertiggestellt werden. Die Mittel werden durch eine private Vorfinanzierung aufgebracht. Charakteristisch für das geologische Bodenprofil ist der 20 m dicke holozäne lockere Küstenboden, bestehend aus Klei, Lehm, Humus und Dünensand. Dem holozänen Küstenboden folgt "Weser-Niederterrassensand" der Weichseleiszeit mit Gerölleinlagerungen. Die hydrologische Situation zeigt sich wie folgt: hoher Grundwasserstand, wechselnde Gezeitenwasserstände mit einem mittleren Hochwasserstand von +1,92 m NN und einem mittleren Niedrigwasserstand von -2,0 m NN. Ein Tunnelbohrgerät mit dem Durchmesser von 11,65 m sorgt für den Vortrieb des Tunnels, der in zwei Röhren mit dem lichten Innendurchmesser von je 7,50 m gebaut wird. Der Tunnel erreicht unter der Weser seinen tiefsten Punkt bei -31,7 m NN (Straßenoberfläche) und -35,0 m NN (Tunnelsohle). Das Straßenlängsgefälle beträgt maximal 4 %. Zwischen Weserbett und Tunnelfirst besteht eine Bodenüberdeckung von mindestens 8 m, i. M. 12 m. Die Wasserdichtigkeit der Tunnelröhren wird durch Längs- und kreisförmige Querfugen gewährleistet. Beim Zusammenfügen der Segmente werden die Fugen durch Anker verpresst. Die beiden Hauptröhren werden durch vier Quertunnel miteinander verbunden, sodass bei Unfällen die freie Röhre als Flucht-/Rettungstunnel genutzt werden kann. In der Zusammenfassung werden folgende Empfehlungen für Tunnelbauten in wenig tragfähigem Boden gegeben: genaue geologische und hydrologische Untersuchungen des Baugrundes, eingehende Leistungsbeschreibung für den Bauvertrag, exakte Beschreibung der Leistungsfähigkeit des Tunnelbohrgerätes und eigenverantwortliches Betreiben durch den Auftragnehmer, Bauablaufplanung und Eigenüberwachung durch den Auftragnehmer, Führen eines Katalogs über Mängel und Hindernisse. Der Bau des Wesertunnels zeigt, dass der Schildvortrieb mit großem Durchmesser durchführbar ist.