Detailergebnis zu DOK-Nr. 50006
Systemkonforme Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur
Autoren |
R. Willeke |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 2.0 Allgemeines |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 71 (2000) Nr. 2, S. 102-132
Viele wirtschaftlich fortgeschrittene Länder leiden zunehmend unter Defiziten in der Verkehrsinfrastruktur. Dies bezieht sich nicht nur auf die Erweiterung der Kapazitäten, sondern ebenso auf die Unterhaltung der Infrastruktur. Der Hauptgrund für diese Engpässe liegt in den bestehenden Finanzierungssystemen mit großen unlogischen Unterschieden zwischen den Verkehrsarten sowie an der Vermischung von öffentlichen Ausgaben, spezifischen Nutzungsgebühren und Kosten von Verkehrsunternehmen. Der Artikel zielt darauf ab, die Angebote der Verkehrsinfrastruktur konsistent als ein Glied in der Output-Input-Kette der Produktion verkehrlicher Dienstleistungsangebote zu interpretieren. Da die Koordination über Märkte mit privaten Beteiligten erfolgen sollte, wird das finanzielle Problem als ein Problem der Marktordnung und Preisfestsetzung gesehen. Im Gegensatz zu den konventionellen statischen Straßenbenutzungsgebührensystemen wird besonderer Wert auf das Aufzeigen von Investitionsnotwendigkeiten und die Sicherstellung von Investitionsmitteln gelegt. Der Artikel schließt mit einer scharfen Kritik an einigen Vorschlägen, die von der EU-Kommission (Weißbuch der EU von 1998) und von einer deutschen ministeriumsunterstützenden Gruppe von Experten (Kommission Verkehrsinfrastrukturfinanzierung) vorgelegt wurden.