Detailergebnis zu DOK-Nr. 50037
Der Risikohaushalt des Autofahrers: Empirische Untersuchungen zu subjektiven Konzepten von Sicherheit und Risiko
Autoren |
G. Kebeck A. Pedersen |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 45 (1999) Nr. 4, S. 163-171, 7 B, 1 T, 19 Q
In diesem Beitrag wird als Ergänzung zu bisherigen Modellen der Risikohomöostase, die versuchen, das Fehlen positiver Auswirkungen von Sicherheitsmaßnahmen im konkreten Fall zu erklären bzw. vorherzusagen, das Rahmenkonzept "Risikohaushalt" vorgestellt. Die Annahme eines "Risikohaushaltes" von Autofahrern verbindet dabei verschiedene Beschreibungsebenen (Risikokonzepte, Risikowahrnehmung und Risikoverhalten), verschiedene Zeitperspektiven (kurz-, mittel- und langfristige Einflussfaktoren) sowie unterschiedliche Motive von Autofahrern ( Bedürfnis nach Unversehrtheit, Situationskontrolle und mittlerer Aktivierung). Die Zielsetzung dieser Rahmenkonzeption ist vor allem die Unterstützung der Auswahl adäquater Erhebungsmethoden sowie eine Strukturierung der Forschung. Beispielhaft werden vier Untersuchungen zur Ebene der Risikokonzepte von Autofahrern vorgestellt, die sich mit folgenden Aspekten befassen: 1. Konzepte zur Gefährlichkeit von Verkehrssituationen (N = 65), 2. Relevanz von Einflussfaktoren auf die Risikobereitschaft (N = 117), 3. Bedeutung von Fahrzeugkomponenten für das Sicherheitsgefühl (N = 177) und 4. Selbstbild bzgl. der eigenen Risikobereitschaft (N = 64). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen, dass Autofahrer sehr differenzierte Konzepte hinsichtlich dieser Aspekte haben, die z.T. erheblich mit dem Geschlecht, der jährlichen Fahrleistung und der eigenen Unfallerfahrung variieren.