Detailergebnis zu DOK-Nr. 50040
ADRIENNE: Ein europäisches Verfahren zur Überprüfung von Lärmschutzwänden vor Ort (Orig. franz.: ADRIENNE: Une méthode européenne pour la qualification sur site des écrans antibruit)
Autoren |
F. Anfosso-Lédée M. Garai J.-P. Clairbois |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Bulletin des laboratoires des Ponts et Chaussées (2000) Nr. 225, S. 89-104, 18 B, 2 T, 10 Q
"Adrienne" ist ein im Rahmen der Europäischen Normung entwickeltes Messverfahren, das die Überprüfung der Schallabsorption und der Schalldämmung von Lärmschutzwänden an Straßen mit ebener oder strukturierter Oberfläche sowie von Zick-Zack-Wänden und von Steilwällen mit und ohne Bepflanzung ermöglicht. Das Verfahren nutzt die unterschiedlichen Laufzeiten von Schallimpulsen aus, die im Falle der Absorptionsmessung direkt und durch Reflexion an der Lärmschutzwand, bei der Messung der Schalldämmung durch und über die Wand von einem Mikrofon aufgenommen werden. Zur Impulserzeugung wurde den früher in Frankreich üblichen Pistolenknallen das sog. MLS-Verfahren vorgezogen, das für ein optimales Signal-Rausch-Verhältnis sorgt. Ein Subtraktionsverfahren, bei dem das direkte Schallsignal von dem reflektierten abgezogen wird, verbessert überdies die Prüfung im Niederfrequenzbereich. An ebenen Wänden wurden nach der neuen Methode Ergebnisse erzielt, die in guter Übereinstimmung mit den Ergebnissen nach den derzeit vorgeschriebenen Methoden - Hallraum-Verfahren für die Messung der Schallabsorption und Fensterprüfstand für die Messung der Schalldämmung - stehen. Bei nicht ebenen Wänden lässt ein Vergleich der Messergebnisse mit theoretischen Berechnungen ebenfalls ermutigende Schlussfolgerungen zu. Round Robin Tests an einer Lärmschutzwand erbrachten eine gute Reproduzierbarkeit des neuen Messverfahrens.