Detailergebnis zu DOK-Nr. 50072
Zweischichtige offenporige Beläge
Autoren |
O. Ripke |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen |
Asphaltstraßentagung 1999 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe Asphaltstraßen am 10. und 11. Juni 1999 in Kassel. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2000 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Asphaltstraßen" (FGSV, Köln) H. 34) ( FGSV-Nr. A 34) S. 89-93, 9 T
Ziel der Weiterentwicklung offenporiger Asphaltdeckschichten muss sein, ihre lärmmindernde Wirkung weiter zu verbessern und möglichst lange zu garantieren. Ein denkbarer Weg kann der Einsatz von zweilagigen offenporigen Asphaltdeckschichten sein. Zweck der Neuentwicklung ist es, die Dränagewirkung einer Deckschicht mit relativ großem Korn mit den günstigen Lärmeigenschaften einer feineren Mischung zu verbinden. Der dünneren, oben angeordneten feineren Schicht wird dabei die Funktion eines Filters zugedacht, der anfallenden Schmutz in sich bindet und einen guten Selbstreinigungseffekt gewährleistet. Die unten angeordnete Schicht soll eine gute Dränage des eindringenden Wassers gewährleisten und zusätzlich eine wirksame Absorption des Schalls ermöglichen. Die Abnahme der lärmmindernden Wirkung kann dadurch möglicherweise deutlich verzögert werden. Nach bislang positiven Erfahrungen in den Niederlanden wurde Ende Oktober 1998 auf der BAB A 3 bei Siegburg eine Erprobungsstrecke angelegt. Die Laboruntersuchung der Mischgutproben und der entnommenen Bohrkerne zeigte, dass die Ermittlung der Bindemittelgehalte und der Raumdichten Schwierigkeiten bereitet. Ersteres ist auf die Verwendung von gummimodifiziertem Bitumen zurückzuführen. Durch zusätzliche Untersuchung der Bindemittelproben konnte der Gummianteil ermittelt werden. Die damit gefundenen Gesamtbindemittelgehalte entsprechen weitgehend den geforderten Werten. An Marshall-Probekörpern des Mischgutes OPA 11/16 mm wurden Versuche zur alternativen Ermittlung der Raumdichte durchgeführt. Lärmmessungen auf der Erprobungsstrecke fanden im April 1999 statt. Dabei konnte aus Gründen der Witterung vorerst nur der Abschnitt II mit der feineren Deckschicht 2/5 mm gemessen werden. Bei positivem Praxisverhalten der beiden Erprobungsabschnitte steht eventuell eine Bauweise mit offenporigen Asphaltdeckschichten zur Verfügung, die eine hohe lärmtechnische Wirksamkeit garantieren kann. Ob sich die erhoffte langfristige Wirksamkeit bestätigt, darüber wird erst die Langzeitbeobachtung Aufschluss geben können.