Detailergebnis zu DOK-Nr. 50104
Untersuchungen zur Chloridbestimmung im Beton und Durchführung eines 2-stufigen Ringversuchs (FA 88/97)
Autoren |
F. Hunkeler H. Ungricht F. Deillon |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 15.3 Massivbrücken |
Zürich: Vereinigung Schweizerischer Straßenfachleute (VSS), 2000, 79 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 546)
Das Projekt hatte zum Ziel, einzelne Schritte der Chloridbestimmung im Beton genauer zu untersuchen und einen 2-stufigen Ringversuch durchzuführen, um eine Grundlage für die Überarbeitung der Empfehlung SIA 162/2 "Bestimmung des Chloridgehaltes in Beton" zu schaffen. Die Resultate des 2-stufigen Ringversuches machten eindrücklich klar, dass die Bestimmung des Chloridgehaltes im Beton keine einfache Laboranalyse ist. Die Verfahrensschritte beim Aufschluss und bei der Analyse und damit auch die Fehlermöglichkeiten sind zahlreich und vielfältig. Die Streuungen der Resultate zwischen den einzelnen Labors wie auch die teils erheblichen Streuungen innerhalb eines einzelnen Labors waren sehr groß. Es muss aber betont werden, dass es auch Labors gibt, die sehr zuverlässige Resultate liefern. Die Ergebnisse des im vorliegenden Bericht beschriebenen Ringversuchs waren nicht zufriedenstellend und neuere Ringversuche in Norwegen und Dänemark ergaben ähnlich unbefriedigende Resultate. Da auf europäischer Ebene keine Norm für die Chloridanalyse von Beton in Arbeit ist, sollte die Empfehlung SIA 162/2 "Bestimmung des Chloridgehaltes in Beton" so rasch wie möglich überarbeitet werden. Auch die Auftraggeber können einen Beitrag zur Verbesserung leisten. Sie können z.B. von den beauftragten Labors klare Leistungsausweise verlangen. Sie können zudem gelegentlich auch ihr eigenes Referenzmaterial mitprüfen lassen. Im Weiteren sollte auch die schweizerische Akkreditierungsstelle dieser wichtigen Baustoffprüfung vermehrt Beachtung schenken, um die Glaubwürdigkeit der Akkreditierung zu erhalten: Es waren nämlich kaum Unterschiede zwischen akkreditierter und nicht akkreditierter Prüfung auszumachen. Mit diesen Maßnahmen soll sicher gestellt werden, dass für die Zustandsbeurteilung und Instandsetzung von Stahlbetonbauten korrekte Chloridgehalte verwendet werden. In Anbetracht der wirtschaftlichen und technischen Konsequenzen von zu hohen oder zu tiefen Chloridgehalten sollte dies für die Auftraggeber vordringlich sein. Dies muss auch ganz im Sinne von qualitätsbewussten Labors sein, geht es doch schlussendlich um das Vertrauen in die durchgeführten Prüfungen und Analysen, aber auch um das Vertrauen in die Labors selbst. Die neben dem Ringversuch zusätzlich durchgeführten Laboruntersuchungen erlauben, einzelne Schritte des Aufschlusses und der Analyse detaillierter zu regeln.