Detailergebnis zu DOK-Nr. 50128
Sichtweitenberechnung, Stand und Neuentwicklungen in Theorie und Praxis - Sichtkegelverfahren
Autoren |
V. Appelt H. Basedow |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung |
Straßenverkehrstechnik 44 (2000) Nr. 10, S. 540-548, 15 B, 15 Q
Sichtweiten sind international und in Deutschland ein viel beachtetes Thema. Die Entwurfselemente der Sicht beruhen auf einer Konvention der Straßenentwurfsfachleute, mit der eine Vielzahl von Zielen verfolgt wird. Besondere Probleme bereitete dabei bislang der Nachweis von vorhandenen und die aktive Einbeziehung der erforderlichen Sichtweiten im Entwurf, die in der Praxis oft nur vereinfacht erfolgen. Die bekannten Verfahren zur Sichtweitenberechnung stehen dem Ingenieur nur z.T. in moderner Branchensoftware zur Verfügung. Der Beitrag analysiert den Stand von Theorie und Praxis und geht auf aktuelle Diskussionen zur Fortschreibung der Modelle zur Berechnung erforderlicher und vorhandener Sichtweiten ein und untersucht mögliche Auswirkungen. Es wird ein neues Verfahren zur Integration erforderlicher Sichtweiten in den Entwurf in Lage-, Höhenplan und Querschnitt sowie zur Berechnung der vorhandenen Sichtweiten für eine gewählte Geometrie vorgestellt. Das neue Verfahren - das Sichtkegelverfahren - arbeitet vollständig räumlich. Das Prinzip ist die Betrachtung von digitalen Geländemodellen der neuen Verkehrsanlage einerseits und von räumlichen Sichtkegeln aus den Sichtstrahlen eines Standpunktes andererseits. Deren Durchdringung liefert genaue Angaben zu den Sichtweiten. Erforderliche Sichtweiten werden über räumliche Sichtstrahlfächer analysiert und auf die Entwurfsebenen mit ebenen Fächern und ihrer Umhüllenden im Lage- und Höhenplan sowie Schnitte in Querschnittsebene als Profile des erforderlichen Sichtfeldes (Sichtprofile) zurückgeführt. Das Sichtkegelverfahren wurde algorithmiert und eingebettet in das Straßenentwurfssystem CARD/1 softwareseitig entwickelt. Es wurde über einen Zeitraum von 2 Jahren mit Entwurfsanwendungen und Vergleichsmessungen getestet und liegt anwendungsreif für den Ingenieur vor. Die Ergebnisse von Untersuchungen mit diesem Verfahren in Forschung und Praxis werden erläutert und den Resultaten konventioneller Verfahren gegenübergestellt.