Detailergebnis zu DOK-Nr. 50144
Strukturkostenanalyse im Bereich der Fahrbahnmarkierungsarbeiten
Autoren |
D. John |
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Sachgebiete |
6.6 Fahrbahnmarkierungen |
Straßenverkehrstechnik 44 (2000) Nr. 8, S. 389-396, 5 T
Die deutsche Fahrbahnmarkierungsbranche befindet sich nach erfolgreichen Jahren, insbesondere nach der deutschen Wiedervereinigung und einem daraus resultierenden Auftragsboom, derzeit in einer wirtschaftlich angespannten Situation. Die Branche erlebt seit einigen Jahren die Situation kontinuierlich zurückgehender Angebotspreise. Aus diesem Grunde hat die Deutsche Studiengesellschaft für Straßenmarkierungen e.V. (DSGS) im Juni 1999 die Kienbaum Management Consultants GmbH beauftragt, bundesweit in ausgewählten Mitgliedsunternehmen eine Untersuchung der Strukturkosten im Bereich der Fahrbahnmarkierungsarbeiten durchzuführen. Die Grundlagen und Ergebnisse der Studie werden nachfolgend auszugsweise wiedergegeben. Ziel der Untersuchung war die Beantwortung der nachfolgenden Fragen: - Welcher kostendeckende Preis muss für Straßenmarkierungsarbeiten angesetzt werden? - Welche konkreten Entscheidungshilfen benötigen die überwiegend öffentlichen Auftraggeber für eine objektiv nachvollziehbare Vergabe, um zwischen seriösen und weniger seriösen Anbietern zu unterscheiden? Für die Ermittlung der Kostenkennwerte wurde von einer Applikation unter Idealbedingungen ausgegangen. Die der Datenerhebung zugrundeliegende "Markierung" wird maschinell aufgebracht bei einer Gesamtapplikationslänge von 10. 000 m. Die Preisfestlegung in der Untersuchung erfolgt nach einer Vollkostenrechnung. Diese berücksichtigt alle im Jahr 1998 in den Unternehmen vorliegenden fixen und für die Markierung relevanten variablen Kosten. Einschränkend muss an dieser Stelle hinzugefügt werden, dass in der Praxis die tatsächlichen Kostenkennwerte über den ermittelten rechnerischen Werten liegen müssten. Da die Untersuchung einen idealisierten Fall abdeckte, konnten einige Kalkulationskriterien nicht umfassend berücksichtigt werden. Beim Hauptreferenzwert der Branche, der durchgezogenen Markierung aus High Solid-Farbe, Schichtdicke 0, 3 mm, ergab sich eine große Bandbreite der Werte und es zeigt sich ein starker Unterschied zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Die Werte liegen zwischen 0,21 DM/0,12 qm und 0,48 DM/0,12 qm. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass ein Wert der bei oder sogar unter 0,21 DM/0, 12 qm liegt, nach dem Ergebnis der Untersuchung nicht seriös kalkuliert ist. Der Durchschnittswert für die neuen Bundesländer liegt dabei bei 0,28 DM/0, 12 qm, für die alten Bundesländer bei 0,34 DM/ 0,12 qm. Die Differenz resultiert auf den stark divergierenden Stundenlöhnen, die in Ost und West bezahlt werden. Als weiteres Ergebnis der Untersuchung kann angemerkt werden, dass Firmen, die unterhalb dieser Werte liegen, ungünstige Kostenstrukturen aufweisen.