Detailergebnis zu DOK-Nr. 50156
Vergleichende Untersuchungen zur Überprüfung der Wirksamkeit bautechnischer Maßnahmen hinsichtlich der Verhinderung von Reflexionsrißbildungen bei hydraulisch gebundenen Tragschichten
Autoren |
W. Weingart H.-J. Freund A. Großmann |
---|---|
Sachgebiete |
8.5 Hydraulisch gebundene Tragschichten |
Bonn: Bundesdruckerei, 2000, 247 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 789)
Aufgabe der Forschungsarbeit war die Überprüfung der Wirksamkeit verschiedener bautechnischer Maßnahmen zur Verhinderung von Reflexionsrissen. Auf einer Untersuchungsstrecke im Bereich des Bauvorhabens für die Norderweiterung des Flughafens Leipzig-Halle wurden insgesamt sechs verschiedene bautechnische Maßnahmen untersucht. Zusätzlich wurden zu Vergleichszwecken drei weitere Testflächen einbezogen. Ergebnisse: (1) Für die Überprüfung der Wirksamkeit der verschiedenen bautechnischen Maßnahmen eignen sich Deflexionsmessungen an den Kerbenrändern, wobei jedoch keine absoluten Grenzwerte für die Deflexion angegeben werden können. (2) Das Falling-Weight-Deflectometer (FWD) weist eine hohe Präzision auf und ermöglicht die Bestimmung der gesamten Deflexionsmulde über die Kerbe der HGT hinweg. Damit ist es möglich, zusätzliche Informationen über die Relativbewegungen der Kerbenränder zu erfassen sowie die Tragfähigkeitszahl der HGT als Maßstab der Biegesteifigkeit im Kerbenbereich zu ermitteln. (3) Für die Kontrolle der Kerbrissbildung ist der Benkelmanbalken ebenfalls gut geeignet. Zwischen den Messergebnissen des FWD und BMB besteht eine gute Korrelation. (4) Weniger gut geeignet ist das Schwere Fallgewichtsgerät (SFG). (5) Nicht zu empfehlen ist das Nivelliergerät mit planparalleler Platte. (6) Durch die Deflexionsmessungen konnte nachgewiesen werden, dass eine Kerbrissbildung in der Regel erst durch Vibrationsbelastung der Kerben zuverlässig erreicht werden kann. (7) Nachteilig bezüglich der Kerbrissbildung wirkt sich das Überwalzen der in der frischen HGT hergestellten Kerben aus. (8) Die Vibrationsbelastung ist schonend durchzuführen und auf die Festigkeit der HGT bzw. das Alter der HGT sowie die Querschnittsschwächung im Kerbenbereich abzustimmen. (9) Die Kontrolle der Kerbrissbildung bereits während der Vibration mit Hilfe der an der Walze befindlichen modifizierten FDVK-Messtechnik hat sich als vorteilhaft erwiesen.