Detailergebnis zu DOK-Nr. 50169
Beton mit rezykliertem Zuschlag
Autoren |
P. Grübl |
---|---|
Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Vorträge auf dem Deutschen Betontag vom 21.-23. April 1999 in Berlin. Berlin: Ernst und Sohn, 2000, S. 610-622, 14 B, 3 T
Um Abfälle zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, werden im Bauwesen zunehmend rezyklierte Zuschläge eingesetzt. Voraussetzung für umfassende Verwendbarkeit ist eine einheitliche Materialbeschaffenheit, die derjenigen von Neumaterial vergleichbar ist. Um Sortenreinheit zu ermöglichen, sollten bereits vor dem Abbruch Art und Mengen der anfallenden Stoffe erfasst und beim Abbruch getrennt gewonnen werden. Bei der Aufbereitung, die in den Schritten Zerkleinern, Sortieren und Sieben abläuft, muss, um weiche Bestandteile auszusondern, ein doppelter Durchlauf erfolgen. Nach dem ersten Aufbereitungsgang können Stahl und andere Fremdstoffe gezielt aussortiert werden; nur das Grobkorn > 32 mm wird weiter bearbeitet. Im Rahmen vergleichender Untersuchungen wurden die Eigenschaften von Beton aus rezyklierten Zuschlägen untersucht. Dabei zeigte sich, dass bei sonst gleicher Zusammensetzung Betone mit Zuschlägen aus nahezu reinem Betonbruch bzw. Zuschlägen aus Bauschutt mit erheblichen Ziegelanteilen im Vergleich zu einem Referenzbeton aus dichtem Neuzuschlag nahezu identische Druck- und Spaltzugfestigkeiten haben. Der Elastizitätsmodul liegt dagegen um rund 30 % niedriger. Der Haftverbund zum Betonstahl liegt bei den Betonen mit rezyklierten Zuschlägen in einer ähnlichen Größenordnung wie bei dem Referenzbeton. Die Kriechverformungen können bis zu 40 % größere Werte annehmen. Trotz eines nicht ausreichenden Frostwiderstandes der Zuschläge zeigten die daraus hergestellten Betone einen ausreichenden Widerstand. Um im Hoch- und Ingenieurbau den bisherigen Erfahrungshintergrund nicht zu verlassen, wurde der zulässige Mengenanteil rezyklierter Zuschlägen beschränkt.