Detailergebnis zu DOK-Nr. 50172
Eisenhüttenschlacken - Nebenprodukte der Stahlindustrie
Autoren |
J. Geiseler |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Duisburg: Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken, 2000 (Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken H. 6) S. 9-39, 8 B, 6 T, 25 Q
Der Artikel beschreibt die geschichtliche Entwicklung, die Entstehung, die Eigenschaften, die Nutzung sowie die zukünftige Entwicklung von Eisenhüttenschlacken als Nebenprodukte der Stahlindustrie. In Abhängigkeit vom jeweiligen Produktionsprozess (Hochofen oder Elektroofen) und der Produktionsstufe werden in einem Flussbild die dabei anfallenden Schlackearten spezifiziert. In weiteren Flussbildern werden Verarbeitungsverfahren und Maßnahmen zur Beeinflussung der Qualität von Hochofenschlacken, Stahlwerksschlacken (LD- Schlacke) und Elektroofenschlacken dargestellt. So werden z.B. die Verfahren zur Herstellung von Hüttenwolle, Hüttensand, Hochofenschlackepellets, Hüttenbims oder Hochofenstückschlacke genannt. Bei den LD-Schlacken wird die chemische Zusammensetzung durch die bei der Stahlerzeugung nach dem LD- Verfahren zum Einsatz kommenden Rohstoffe bestimmt. Durch die mechanische Aufbereitung werden für den Verkehrsbau erforderliche Mineralstoffgemische (Verfahren N1) oder Kalkdüngemittel (Verfahren N2) gewonnen. In Tabellen stellt der Autor die chemische und mineralische Zusammensetzung, Umweltverträglichkeitskennwerte sowie technologische Eigenschaften der oben genannten Schlacketypen gegenüber. In den technologischen Eigenschaften zeigen Hochofen- und Stahlwerksschlacken Ähnlichkeit mit verschiedenen Natursteinen. Aus diesem Grund werden sie in Abhängigkeit von ihrer Qualitätsklasse als Baustoff für den Straßen-, Wege- und Gleisbau genutzt. Wichtigstes Einsatzgebiet im Straßenbau sind Tragschichten mit und ohne Bindemittel. Weitere Anwendungsgebiete sind Zuschlag für Beton, die Herstellung von Zement oder Strahlmittel. Die Nutzung der Stahlwerksschlacken erfolgt vor allem zur Herstellung von Düngemittel, als Baustoff im Erd-, Wasser- und Straßenbau und als metallurgischer Kreislaufstoff. Der Autor weist abschließend auf die Anstrengungen der Stahlindustrie zur qualitativ hochwertigen Wiederverwendung der Eisenhüttenschlacken hin. Eine Einordnung dieser industriellen Nebenprodukte in dem Bereich "Abfall zur Verwertung" ist jedoch keine realistische Beurteilung. In Übereinstimmung mit internationalen Regelungen sollten Eisenhüttenschlacken schnellstmöglich als Produkt eingestuft werden.