Detailergebnis zu DOK-Nr. 50228
Transportkraft als dreidimensionale Verkehrsmessgröße
Autoren |
L. Franke |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 44 (2000) Nr. 11, S. 596-600, 3 B, 19 Q
Anstelle der nur eindimensionalen Messgröße Verkehrsstärke q ( Fahrzeuganzahl/Zeiteinheit) wird für eine dreidimensionale Messgröße plädiert, die zusätzlich die Fahrzeuggewichte G (t/Zeiteinheit) und die über das Messintervall gemittelte Geschwindigkeit v (m/s) einbezieht. Diese Größe wird Transportkraft genannt, weil sie nach der Dimensionsformel (t · m/s²) physikalisch eine Kraft ist, gemessen in Newton (N), obwohl sie sich als Aussage über das Transportsystem Straße von der physikalisch-dynamischen Kraft unterscheidet. Ihre Dimension stimmt überein mit dem in der Physik für kontinuierliche Transporterscheinungen anerkannten Fick'schen Gesetz, das eine Kraft als Kennzeichen für die pro Zeiteinheit transportierten Mengen beschreibt. Zur Anpassung an die Situation im diskontinuierlichen Verkehr wird das Fick'sche Gesetz insofern modifiziert, als für jedes Fahrzeug ein sog. Transportkraftbeitrag (Gewicht · Geschwindigkeit/ Bruttozeitlücke zum Vorderfahrzeug) gebildet wird. Zum Vergleich werden aus Messreihen der BASt (aus dem dynamischen Fundamentaldiagramm abgeleitete) Tagesganglinien für q und für Transportkraft (getrennt für Lkw und Pkw) gegenübergestellt. Vier weitere Säulendiagramme zeigen für jeden Wochentag die Ganztagsbelastung für Transportkraft und deren Bestandsgrößen G, v und q getrennt für beide Fahrstreifen. Beide Diagrammtypen lassen erkennen, dass die dreidimensionale Transportkraft deutlich besser als die singuläre Messgröße q mit der Verkehrsbelastung und der Straßenabnutzung korreliert ist. Ihre Verwendung würde zu wesentlich anderen Planungs- und Lenkungsmaßnahmen führen.