Detailergebnis zu DOK-Nr. 50334
Ortsumfahrungen für Kleinstädte sinnvoll?
Autoren |
E. Heinrichs A. Stein R. Schneewolf |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Internationales Verkehrswesen 52 (2000) Nr. 7/8, S. 318-320, 5 B, 3 T, 6 Q
Der Beitrag belegt am Beispiel von fünf brandenburgischen Kleinstädten, dass Ortsumfahrungen im herkömmlichen Sinne nur geringe Entlastungen in den Ortszentren bewirken können, da der weit überwiegende Teil des Verkehrs in den Ortskernen sich nicht aus Durchgangsverkehr, sondern aus Ziel-, Quell- und Binnenverkehr zusammensetzt. Während dies in Großstädten allgemein bekannt ist, wird der Anteil des Durchgangsverkehrs in Klein- und Mittelstädten von den Baulastträgern und Gemeinden in der Regel überschätzt. Erst bei einer Betrachtung des örtlichen Durchgangsverkehrs, d.h. des innerörtlichen Verkehrs, der die Ortskerne durchfährt, ohne überörtliche Ziele oder Quellen zu haben, können höhere Anteile des Verkehrs verlagert werden, wenn statt ortsferner Ortsumgehungen innenstadtnahe Ortskernumfahrungen gebaut und diese durch bauliche und organisatorische Maßnahmen im Zuge der vorhandenen Ortsdurchfahrt flankiert werden. Vor der Planung und dem Bau aufwändiger Ortsumgehungen sollte gerade bei Kleinstädten zunächst immer untersucht werden, welche verkehrlichen Wirkungen von der Maßnahme realistisch erwartet werden können.