Detailergebnis zu DOK-Nr. 50342
Bewertungsverfahren zum Ausbauplan für die Stadtstraßen in Bayern unter Einbezug der EWS
Autoren |
R. Degelmann L. Vosdellen S. Mahmoudi |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Straße und Autobahn 12 (2000) Nr. 12, S. 743-752, 7 B, 2 T, 6 Q
Die Fortschreibung des 5. Ausbauplans für die Staatsstraßen erfolgte erstmals auf Grundlage eines gesamtwirtschaftlichen Bewertungsverfahrens, das eine Dringlichkeitsreihung der geplanten Maßnahmen nach möglichst objektiven Kriterien und unter Berücksichtigung besonderer bayerischer Belange erlaubt. Das entwickelte Bewertungsverfahren basiert im Wesentlichen auf dem "Bewertungsverfahren für den Bundesverkehrswegeplan 1992" und den "Empfehlungen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen" (EWS). Demnach können bei dem Vergleich der für 2015 prognostizierten Verkehrssituation mit und ohne Maßnahmenrealisierung Nutzen sowohl mit positiven als auch mit negativen Vorzeichen auftreten. Neben der Berücksichtigung veränderter Kosten für Straßenunterhaltung, Fahrzeugvorhaltung, Betriebsführung, Erreichbarkeit und Verkehrssicherheit wird in Abhängigkeit der Ergebnisse der Zustandsbewertung die durch Maßnahmenrealisierung eingesparten Erneuerungskosten in der Bewertungsrechnung angesetzt. Die Wirkungen der Straßenbaumaßnahmen auf die Umwelt haben ein besonderes Gewicht in dem Bewertungsverfahren. Zusätzlich zu den maßnahmenbedingten Veränderungen der Geräusch- und Schadstoffbelastung/Klimagase sowie der Trennwirkungen sind die Aufwendungen für die Erhaltung der Artenvielfalt aber auch Maßnahmen zur Förderung des nicht-motorisierten Verkehrs Bestandteile der Bewertungskomponenten. Die von der Regierung gesetzten Ziele in Bezug auf die gewachsene dezentrale Raum- und Siedlungsstruktur, wie Abbau von strukturellen Schwächen, Entlastung der Ballungsräume, Stärkung des bayerischen Grenzraums und Förderung der regionalen Wirtschaftsstrukturen werden gemäß dem Landesentwicklungsprogramm Bayern betrachtet.