Detailergebnis zu DOK-Nr. 50425
Klimatisierung langer Tunnel - eine thermodynamische und strömungstechnische Herausforderung / Air conditioning for long tunnels - a thermodynamic and flow technical challenge
Autoren |
R. Naujoks |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel 19 (2000) Nr. 5, S. 29-35, 4 B, 5 T, 6 Q
Aufgrund der hohen Überdeckung, insbesondere bei den großen Alpentransversalen und der damit zu erwartenden Gebirgstemperatur und zusätzlich durch Wärmeemission der im Tunnel eingesetzten Maschinen werden für zahlreiche Tunnel Maßnahmen zur Kühlung der Luft erforderlich. Bei Tunneln mit hoher Überdeckung können schon natürlich Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius auftreten. Zusammen mit den aus dem Baubetrieb bedingten freigesetzten Wärmemengen können unzulässig hohe Temperaturen auftreten. Als Maßnahmen zur Kühlung stehen nur selten natürliche Ressourcen in Form von Fluss-, Gebirgs- oder Stauwasser zur Verfügung, daher wird in der Regel eine künstliche Kälteerzeugung erforderlich. Zu unterscheiden sind Verfahren zur Kälteerzeugung, bei denen die Kälte außerhalb des Portals erzeugt und anschließend zur benötigten Stelle transportiert wird und Verfahren, bei denen die Kälteerzeugung direkt im Tunnel erfolgt. Der Nachteil des zuletzt genannten Verfahrens ist, dass bei der Kälteerzeugung unweigerlich auch Wärme erzeugt wird und somit eine weitere, unerwünschte Temperaturerhöhung erfolgt. Im Tunnelbau ist daher immer eine Temperaturerzeugung außerhalb des Portals anzustreben. Dabei ist - soweit möglich - ein offener Kühlkreislauf zu realisieren.