Detailergebnis zu DOK-Nr. 50432
Privatwirtschaftliche Modelle für eine bedarfsgerechte Straßenverkehrsinfrastruktur
Autoren |
H.W. Alfen |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines |
Internationales Verkehrswesen 52 (2000) Nr. 4, S. 148-154, 2 B, 16 Q
Der Autor ist Leiter des Geschäftsbereiches Infrastrukturentwicklung eines großen Bauunternehmens und stellt die Möglichkeiten der privaten Finanzierung öffentlicher Straßenbauprojekte dar. Der Stand privatwirtschaftlicher Modelle in Deutschland (Stichwort Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz) und in Europa wird beleuchtet. Als größtes Hemmnis ist die Akzeptanz von Nutzergebühren zu sehen. Die Maut wird vom Nutzer der Fahrzeit- bzw. Komfortverbesserung gegenübergestellt. Der Autor sieht Deutschland als optimal für die Einführung privatwirtschaftlicher Modelle an, denn hier soll ein bestehendes, bisher für den Nutzer kostenloses Netz auf eine Gebührenfinanzierung (Maut) umgestellt werden, um es zu erhalten (keine Tempobeschränkung wegen Straßenschäden) und auszubauen (weitere Spuren und Lückenschlüsse statt staugefährdeter Strecken). Wegen des bereits vorhandenen Netzes und des sehr hohen Verkehrsaufkommens kann die Nutzergebühr gering ausfallen. Deshalb empfiehlt der Autor u.a., alle ausschreibungsreifen Projekte hinsichtlich ihrer Eignung als Betreibermodell zu prüfen und zukünftig bereits im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung Machbarkeitsstudien durchzuführen. Im BMVBW sollte Expertenwissen gebündelt werden, das dann auch anderen Baulastträgern sowie privaten Investoren zur Verfügung steht. Entscheidend für die private Infrastrukturfinanzierung in Deutschland ist ein "Wandel in den Köpfen". Doch durchsetzen wird sich nur, was ökonomisch sinnvoll ist und den Straßennutzer überzeugt.