Detailergebnis zu DOK-Nr. 50440
Das Auto kommt zum Zug: Kombinierte Mobilität auch im Personenverkehr
Autoren |
P. Muheim E. Reinhardt |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Internationales Verkehrswesen 52 (2000) Nr. 1/2, S. 27-30, 5 B
Der Artikel gibt einen Überblick über Angebotsumfang, Nachfrage und Wirkung von Car Sharing in der Schweiz. Der weltweite Marktführer "Mobility Car Sharing Schweiz" bietet in Zusammenarbeit mit regionalen und nationalen Partnern (z.B. Schweizerische Bundesbahnen, Hertz) Mobilitätsprodukte an, bei denen Angebote des öffentlichen Verkehrs mit autobezogenen Dienstleistungen verknüpft werden. Die etwa 30.000 Kunden können auf 1.200 Mobility-Autos an über 700 Standorten zugreifen bzw. mit Rabatt Mietwagen anmieten sowie ermäßigt den öffentlichen Verkehr nutzen. Im Rahmen von Befragungen wurden 1997/98 die Wirkungen und das Kundenpotenzial von Car Sharing untersucht. Dabei zeigte sich, dass 70 % der Befragten den Begriff Car Sharing kennen, 50 % können ihn erklären. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung der Schweiz wurde ein Interessenspotenzial von 9 % bzw. 600. 000 Personen ermittelt. Rückblickende Vorher/Nachher-Untersuchungen des Kundenverhaltens hinsichtlich der Verkehrsmittelwahl und der Jahresverkehrsleistung weisen auf deutlich positive Effekte des Car Sharing hin: Der öffentliche Verkehr, Rad- und Fußgängerverkehr konnten ihren Marktanteil von 63 % auf 75 % steigern. Über alle Verkehrsmittel gerechnet nahm die jährliche Verkehrsleistung um 2.700 km ab. Die Autoren sehen in dem Schweizer Car Sharing-Angebot eine Möglichkeit, Verkehrsmittel ihren spezifischen Vorteilen entsprechend situationsabhängig einzusetzen und so zu einer nachhaltigeren Mobilität beizutragen. In Deutschland ist Car Sharing aufgrund schwacher Organisation und problematischer Marktpositionierung weitaus weniger erfolgreich. Es gibt daher Bestrebungen, die Unternehmenserfahrungen von Mobility Car Sharing auf Deutschland zu übertragen.