Detailergebnis zu DOK-Nr. 50475
Lärm und kardiovaskuläres Risiko
Autoren |
T. Weber |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Frankfurt, M.: Forschungsvereinigung Automobiltechnik, 2000, 48 S., B, T, 182 Q (FAT Schriftenreihe H. 156)
1997 hat Dr. Ising vom Umweltbundesamt Berlin eine Studie veröffentlicht, in der ein direkter Zusammenhang zwischen der Belastung der Bevölkerung mit Verkehrslärm und erhöhtem kardiovaskulärem Risiko hergestellt wird. Sie führte zu dem Schluss, dass in Deutschland Verkehrsgeräusche die Ursache für 2.000 Herz- Kreislauf-Tote pro Jahr sind. Ob diese Aussage so haltbar ist, wurde im Auftrag der Forschungsvereinigung Automobiltechnik untersucht. Die wichtigsten Studien zur Frage der gesundheitlichen Wirkung von Geräuschbelastungen wurden hinsichtlich des Untersuchungsansatzes und der Ergebnisse dargestellt und bewertet. Die Einwirkung hoher Lärmintensitäten von 100 dB(A) und mehr über längere Zeit begünstigt eindeutig die Entwicklung von Bluthochdruck. Dagegen kommt eine Reihe von Übersichtsarbeiten zum Schluss, dass keine generell gesicherten Erkenntnisse darüber vorliegen, dass Lärm unter der Gehörschädigungs-Grenze von 85 dB(A) bei Kollektiven Hochdruck-Krankheit auslöst. Die Zahl der international vorliegenden Studien zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Arbeitslärm und Herzinfarkt ist gering. Ein Teil der Studien sieht einen Zusammenhang, ein Teil weist ihn zurück. Insgesamt ist festzustellen, dass ein Zusammenhang unterhalb der gehörbezogenen Lärmschädlichkeits-Grenze von 85 dB(A) aus wissenschaftlicher Sicht als nicht erwiesen angesehen werden kann.