Detailergebnis zu DOK-Nr. 50507
Von der Oberfläche ausgehende durchgehende Risse in Betondecken mit schnell abbindendem Zement (Orig. engl.: Top-down cracking of rigid pavements constructed with fast-setting hydraulic cement concrete)
Autoren |
J.R. Roesler A.C. Heath |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
Washington, D.C.: National Academy Press, 2000 (Transportation Research Record (TRB) H. 1712) S. 3-12, 9 B, 1 T, 10 Q
In Kalifornien wurden Versuchsfelder aus unbewehrtem Beton mit schnell abbindenden Zementen angelegt, um möglichst zeitraffend Erfahrungen beim Einsatz dieses Spezialbetons zu machen. Von den etwas längeren Platten waren viele schon vor Beginn der Verkehrsbelastung nur durch die Einflüsse aus Temperatur und Schwinden des Betons mit Rissen versehen. Die Daten aus den Versuchen wurden analysiert und ausgewertet, um eine exakte Ursache für das Entstehen der Risse zu erhalten. An der gerissenen Betondecke wurden Bohrkerne gezogen, die einen eindeutigen Rissverlauf von der Oberfläche der Betondecke ausgehend nach unten hin zum Vorschein brachten. Die Ergebnisse in den Versuchen werden durch theoretische Rechenansätze mit einem Finite-Elemente-Programm bestätigt. Dabei werden an der Oberseite der Betondecke hohe Zugspannungen eingeleitet, die das Schwinden des oberflächennahen Betons idealisieren. Ferner wird dabei das nichtlineare Verhalten eines negativen Temperaturgradienten über die Dicke der Betondecke mit Zugspannungen an der Plattenoberseite nachgebildet. Die Verwendung von Betonen mit schnell abbindenden Zementen führt zu einem höheren Schwinden an der Oberfläche der Betondecke als es bei Einsatz eines gewöhnlichen Portlandzementes der Fall ist. Eine Überlagerung von Verkehrslast, temperaturbedingter Beanspruchung und dem Schwinden des Betons führt bei den schnell abbindenden Betonen zu einer Überbeanspruchung mit größerer Gefahr der Rissentstehung in den Plattenecken.