Detailergebnis zu DOK-Nr. 50675
Integration des ÖPNV in die dynamische Fahrwegsteuerung des Straßenverkehrs - Steuerungsverfahren DARVIN
Autoren |
P. Dürr |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
München: Lehrstuhl für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München, 2001, X, 196 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe des Lehrstuhls für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München H. 11)
Das Steuerungsverfahren DARVIN wurde unter der Maßgabe entwickelt, den Fahrtablauf des straßengebundenen ÖPNV bei gleichzeitig minimalen Negativwirkungen für den restlichen Straßenverkehr zu verbessern. Bei einer Analyse existierender Verfahren konnte deutlich gemacht werden, dass häufig nicht die Voraussetzungen geschaffen werden, um das Leistungsangebot im betrachteten Teilnetz räumlich und zeitlich derart zu differenzieren, dass es den Anforderungen beider Verkehrsmittel bestmöglich entsprechen kann. Aus diesem Grund wurde eine neue Konzeption entwickelt, bei der Steuerungsentscheidungen vorausschauend auf der Grundlage der erwarteten Fahrzeugprogressionen beider Verkehrsmittel getroffen werden. Dieses unter dem Begriff der dynamischen Fahrwegsteuerung subsumierte Verfahren erlaubt es, über den gesamten Zeitraum einer ÖPNV-Durchfahrt günstige Bedingungen für den ÖPNV und MIV durch eine begrenzte zeitliche Trennung und einen optimalen Ausgleich zwischen den Priorisierungs- und Koordinierungsanforderungen im gesamten Teilnetz zu schaffen. Eine erste wichtige Voraussetzung für die Realisierung dieses Konzeptes wurde durch die Entwicklung des integrierten Verkehrs- und Wirkungsmodells STRATSIM geschaffen, das die beiden Verkehrsmittel in einem gemeinsamen Modell abbildet und somit auch alle wesentlichen Interaktionen zwischen den Fahrzeugen erfasst, die sich auf die Qualität des Verkehrsablaufs auswirken können. Als zweiter wesentlicher Baustein der dynamischen Fahrwegsteuerung wurde ein Optimierungsverfahren entwickelt, das auf den Ergebnissen aus der integrierten Bewertung von Steuerungslösungen aufbaut. Das Optimierungsmodell STRATOPT basiert auf einem genetischen Algorithmus und ermittelt auf der Grundlage der im Simulationsmodell in mehreren stochastischen Replikationen berechneten mittleren Bewertungsindices, die sich aus einer gewichteten Summe von Wartezeiten und Halten aller Fahrzeuge innerhalb des Steuerungsintervalls berechnet, die optimalen Parameterwerte der Steuerung für vorgegebene Nachfrageszenarien im MIV und ÖPNV.