Detailergebnis zu DOK-Nr. 50736
Ruhe am Rennsteig - Unterquerung des Thüringer Waldes / Tranquility at the Rennsteig - Passing below the Thuringian Mountains
Autoren |
K. Prax |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel 20 (2001) Nr. 1, S. 6-18, 13 B
Der Rennsteigtunnel im Zuge der Autobahn A 71 bildet das Kernstück der "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit" (VDE) im Thüringer Wald. Der zweiröhrige Tunnel wird nach seiner Fertigstellung mit einer Röhrenlänge von je 7.900 m der längste Straßentunnel Deutschlands sein. Der Vortrieb erfolgte in der Zeit von Ende 1998 bis zum November 2000 in wechselnden geologischen Schichten, wie den Sedimenten der Goldlauterer Schichten und dem Porphyr. Hierbei konnte im Wesentlichen ein Vollausbruch mit Abschlagslängen von 1,70 m realisiert werden. Eine besondere Schwierigkeit stellte die Überquerung des Brandleitertunnels dar, wobei der Rennsteigtunnel den Eisenbahntunnel in einem Abstand von minimal 5 m verbleibender Gebirgsfeste überfährt. Im Vollausbruch mit ca. 80 m² Querschnitt wurde eine mittlere Vortriebsgeschwindigkeit von 25 m/d erreicht. Der Tunnel erhält über die gesamte Länge eine Folienabdichtung nach dem Regenschirmprinzip, bestehend aus einer Schutzlage aus Geotextil, partiell angeordneten Noppenbahnen und einer 2 mm starken Kunststoffdichtungsbahn. Das bergseitig anfallende Wasser wird in die im Sohlbereich angeordneten Ulmendränagen geführt, von wo es schadlos abgeführt wird. Die 30 bis 60 cm starke Innenschale des Rennsteigtunnels wird mit speziellen Schalwagen, im überwiegenden Bereich unbewehrt, ausgeführt. Die Baukosten des Tunnels betragen ca. 430 Mio. DM, die Inbetriebnahme ist für Mai 2003 geplant.