Detailergebnis zu DOK-Nr. 50807
Saugrohr-Testverfahren zur Untersuchung von nichtbindigen Böden in frost- und feuchtigkeitsempfindlichen Untergrundbereichen (Orig. engl.: Tube suction test for evaluating aggregate base materials in frost- and moisture-susceptible environments)
Autoren |
T. Scullion I. Syed R.B. Randolph |
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Sachgebiete |
8.0 Allgemeines |
Washington, D.C.: National Academy Press, 2000 (Transportation Research Record (TRB) H. 1709) S. 78-90, 6 B, 2 T, 18 Q
Zur Untersuchung der Frost- und Wasserempfindlichkeit von nichtbindigen Böden im Straßenuntergrund hat die finnische Straßenbauverwaltung ein einfaches Saugrohr-Testverfahren entwickelt. Das Verfahren basiert auf der Ermittlung der kapillaren Steighöhe in einem mit einem verdichteten Mineralstoffgemisch gefüllten Zylinder von 150 mm Durchmesser und 200 mm Höhe. Mit einer Sonde wird die dielektrische Konstante (Verschiebungspolarisation durch Dipole in elektrischen Feldern, z.B. mit und ohne Dielektrikum zwischen Kondensatorplatten) auf der Oberfläche der Probe gemessen. Die dielektrische Konstante, DK, ist ein Maßstab und Indikator für den Gehalt an freiem oder ungebundenem Wasser (Wassergehalt) der Mineralstoffgemisch-(Boden-)Probe. Freies Wasser im ( nichtbindigen) Untergrund und/oder in Tragschichten ohne Bindemittel ist ein Maßstab für die Widerstandsfähigkeit der (Untergrund-)Materialien gegen wiederholte Frost-Tau-Zyklen. Die Messungen der DK als Bewertungsgrundlage für die Frost- und Wasserempfindlichkeit werden mittels der in situ installierten Saugrohre kontinuierlich, z.B. während einer Periode von 10 Tagen, durchgeführt. Die am wenigsten widerstandsfähigen Materialien erreichen ( während der Wasseransaugung mittels Saugrohren) rasch die Sättigungsgrenze und weisen hohe DK auf. Exemplarische Untersuchungen wurden an nichtbindigen Böden (Straßenuntergrund) in Alaska, Nevada, Neu Mexiko und Texas durchgeführt. Feuchtigkeitsempfindliche Materialien wurden in situ mit (flüssigen) Verfestigern injiziert und danach erneut untersucht. Die Wirksamkeit der Verfestigung der ungebundenen Untergrundmaterialien ließ sich mittels wiederholter Anwendung der Saugrohr-Testverfahren, Messungen der DK vor und nach der Verfestigung, Ermittlungen der Veränderungen der DK, nachweisen. Mit dem Saugrohr-Testverfahren können feuchtigkeitsempfindliche Mineralstoffgemische an Ort und Stelle identifiziert und die jeweils wirkungsvollsten Verfestigungsmethoden/-materialien einschließlich der erforderlichen Gehalte an Verfestigungsstoffen ermittelt werden.