Detailergebnis zu DOK-Nr. 51107
Unfallgeschehen von Lkw auf Autobahnen
Autoren |
K. Robatsch |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 47 (2001) Nr. 2, S. 79-85, 6 B, 3 T, 13 Q
In Österreich sind die Autobahnunfälle mit Lkw-Beteiligung in den letzten Jahren stark angestiegen. Mehr als die Hälfte aller Unfälle mit Lkw-Beteiligung sind Auffahrunfälle, 31 % der Lkw-Lenker bzw. 49 % der Pkw-Lenker halten einen geringeren Abstand als 2 Sekunden zum vorausfahrenden Fahrzeug ein. 20 % der Unfälle mit Lkw-Beteiligung ereignen sich beim Wechseln eines Fahrstreifens. Einen wesentlich geringeren Anteil im Vergleich zu allen Kfz- Unfällen (38 %) haben Alleinunfälle von Lkw mit 11 %. Die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten werden von Lkw- Lenkern (52 %) weniger oft eingehalten als von Pkw- (12 %) bzw. Buslenkern (16 %). Die Hauptunfallursache bei Lkw- Lenkern stellt mit einem Anteil von 38 % "Fehleinschätzung" (z.B. Witterung, Linienführung) dar, gefolgt von "fehlender Wachsamkeit" mit 30 % und "unvorhergesehenes Verhalten" (z.B. eines anderen Lenkers) mit 27 %. Eine geringe Bedeutung mit 5 % hat die Unfallursache "Technischer Mangel". Maßnahmen zur Reduzierung von Lkw- Unfällen müssen europaweit abgestimmt werden und dürfen sich nicht nur auf den Lkw-Verkehr (z.B. Zertifizierung des Unternehmens, Kontrolle der Lenk- und Ruhezeiten) konzentrieren, sondern es sind zusätzlich Maßnahmen notwendig, die direkt (z.B. Punkteführerschein, Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen, Abstandsmarkierungen) oder indirekt (z.B. Unfalldatenspeicher, Lkw-Überholverbot) den Pkw-Lenker einbeziehen.