Detailergebnis zu DOK-Nr. 51172
Bestimmung der kürzesten Vertragszeit für Fernstraßenprojekte (Orig. engl.: Determining minimum contract time for highway projects)
Autoren |
J.S. Russell J.-F. Shr B.P. Thompson |
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Sachgebiete |
4.3 Vertrags- und Verdingungswesen |
Washington, D.C.: National Academy Press, 2000 (Transportation Research Record (TRB) H. 1712) S. 196-201, 4 B, 7 T, 6 Q
Die Autoren haben im Rahmen einer internationalen Studie der Universitäten von Taiwan (China) und Wisconsin- Madison (USA) ein kostenabhängiges Bauzeitkonzept entwickelt und stellen die Ergebnisse in diesem Beitrag vor. Dieses Konzept baut darauf auf, dass jeder Bieter für ein ausgeschriebenes Projekt zusätzlich zu den Baupreisen die Zeit anbieten kann, in der alle Leistungen erbracht werden sollen. Die ausschreibende Stelle muss sodann bewerten, welches Angebot in Abhängigkeit von Preis und Bauzeit das wirtschaftlichste ist. Dabei werden zwei Fälle unterschieden: wenn für die Bauzeit kein Mindestlimit gesetzt ist, kann ein Bieter mit einer sehr kurzen Bauzeit durch einen entsprechenden Personal- und Geräteeinsatz einen hohen Bauleistungspreis anbieten, wobei die Anreize für Kosten sparende Elemente durch eine längere Bauzeit außer Acht bleiben; wenn für die Bauzeit kein Höchstlimit gesetzt ist, kann ein Bieter mit einer sehr langen Bauzeit und entsprechend geringem Personal- und Geräteeinsatz einen niedrigen Bauleistungspreis anbieten, wobei die volkswirtschaftlichen Belange einer Fernstraßenmaßnahme außer Acht bleiben. Die Studie zeigt bestimmte quasi-parabolische Kosten-Zeit-Kurven, deren Kostenminima die jeweils optimale Bauzeit darstellen. Diese Bauvertragspreis-Zeit-Kurven werden mit den Straßennutzerkosten kombiniert, woraus das optimale Mindestlimit für die anzubietende Bauzeit bestimmt wird. Einige Beispiele aus der Straßenbauverwaltung von Florida stellen die Handhabung des Konzepts tabellenartig dar. Das Verfahren wird inzwischen von vielen US-Straßenbauverwaltungen angewendet.