Detailergebnis zu DOK-Nr. 51180
Effiziente Koordination von Verkehrsleistungen im Öffentlichen Personennahverkehr: Eine mikroökonomische Analyse
Autoren |
C. Lehmann |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, 258 S., 7 B, zahlr. Q (Beiträge aus dem Institut für Verkehrswissenschaft an der Universität Münster H. 150). - ISBN 3-525-85890-6
Ob im Interesse einer Effizienzsteigerung auch im ÖPNV bestimmte Deregulierungsmaßnahmen angebracht sein könnten, ist seit Jahren Gegenstand der politischen und wissenschaftlichen Diskussion und heftig umstritten. Die Geister scheiden sich im Kern an der Frage, ob regionale ÖPNV-Märkte einer zentralen Planung bedürfen oder ob nicht der freie Wettbewerb unabhängig voneinander agierender Verkehrsunternehmen zu überlegenen Ergebnissen führt. Der Autor hat diese Situation zum Anlass genommen, die Argumente von Befürwortern und Gegnern eines Wettbewerbs im ÖPNV systematisch aufzubereiten und zu bewerten. Er kommt dabei zu dem Zwischenergebnis, dass sich selbst bei einer adäquaten Gestaltung der Rahmenbedingungen des ÖPNV-Marktes unter Einbeziehung der Nutzerkosten in die Produktionsfunktion zumindest insoweit von einem natürlichen Monopol sprechen lässt, als sich eine Koordination des Angebots aus einer Hand als wünschenswert erweisen könnte. Wie die kollektive zentrale Bereitstellung des ÖPNV-Angebots unter Effizienzgesichtspunkten organisiert werden sollte, wird dann auf institutionenökonomischer Grundlage untersucht. Dabei werden Empfehlungen sowohl für die Wahl der Lenkungsinstrumente als auch für die Organisation der Lenkungsebene präsentiert. Basis dieser Empfehlungen ist die vorgenommene Unterscheidung zwischen Lenkung, Angebotskoordination, Planung und Transportdurchführung, die neue Perspektiven eröffnet, denn sämtliche Entscheidungskompetenzen zur Beeinflussung des ÖPNV-Angebots lassen sich dadurch ihren jeweils angemessenen hierarchischen Entscheidungsebenen zuweisen. Mit seinem Vorschlag für eine nutzernahe Organisation der Lenkungsebene macht der Autor schließlich deutlich, dass kein endgültiges Urteil darüber gefällt werden muss, welches der beiden skizzierten Ordnungsregime für den ÖPNV (freier Wettbewerb oder zentrale Lenkung des ÖPNV-Angebots) unter Berücksichtigung sämtlicher Kosten und Nutzenbestandteile letztlich effizienter ist.