Detailergebnis zu DOK-Nr. 51196
Autobahn contra Güterbahn?: Auswirkungen des Bundesfernstraßenbaus auf den Schienengüterverkehr am Beispiel der Main-Weser-Bahn
Autoren |
W. Hahn |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.21 Straßengüterverkehr |
Nahverkehr 19 (2001) Nr. 5, S. 44-48, 1 B, 4 T, 23 Q
In diesem Beitrag werden sowohl kleinräumige als auch großräumige Wechselwirkungen zwischen Straße und Schiene hinsichtlich der potenziell entstehenden Verlagerungseffekte betrachtet. Dies schließt auch Sensitivitätsbetrachtungen ein. Anhand der Planungen zum BAB- Projekt der A 49 Kassel-Gießen wurde die Interdependenz zwischen der geplanten Autobahn und der parallel verlaufenden Hauptbahn - der Main-Weser-Bahn ( MWB) - in einer vertiefenden Interdependenzbetrachtung untersucht. Das Untersuchungsergebnis zeigt, dass die Auswirkungen von Verbesserungen der Straßeninfrastruktur auf den mit ihr konkurrierenden Verkehrsträger Schiene differenziert zu betrachten sind. Je noch Wahl des k(Index w)-Wertes (Anteilsfaktor für die durchschnittliche Verkehrsstärke je Stunde) können verschieden hohe modale Wirkungen (1 bis 8 %) erreicht werden. So haben Sensitivitätsbetrachtungen für den Bereich des Güterverkehrs ergeben, dass bei der Wahl eines halbierten k(Index w)- Wertes Verlagerungen zu Lasten der Schiene in der doppelten Größenordnung erfolgen. In der Pilotstudie des BMVBW wurde für den Güterfernverkehr mit einem k(Index w)-Wert von 0,06 gerechnet. Dies bedeutet, dass tendenziell die Hauptverkehrszeiten starker berücksichtigt wurden. Hier werden die stärksten Interdependenzeffekte erwartet. Unberücksichtigt geblieben ist, dass Rückkopplungseffekte durch zusätzliche Fernstraßenbaumaßnahmen im Einzugsbereich der A 49 diese Wirkungen noch verstärken können. Bislang werden aber in der Bundesverkehrswegeplanung lediglich Interdependenzen zwischen Hauptbahnen der DB AG und den Stammstrecken des bundesdeutschen Autobahnnetzes berücksichtigt.