Detailergebnis zu DOK-Nr. 51244
Die Längsunebenheit - auch eine Beanspruchungskomponente für Straße und Fahrer
| Autoren |
B. Steinauer A. Ueckermann |
|---|---|
| Sachgebiete |
14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Straße und Autobahn 54 (2001) Nr. 8, S. 445-454, 14 B, 3 T, 13 Q
Das Fahrzeuggewicht übt einen maßgeblichen Einfluss auf die Zerstörung der Straßenoberfläche aus. Hinzu kommen die so genannten "dynamischen" Achslasten. Die Fahrzeugachsen schwingen. Im ungünstigsten Falle heben sie kurzzeitig ab und schlagen dann mit dem gesamten Fahrzeuggewicht wieder auf die Fahrbahn auf. Wie groß dieser Einfluss ist, kann nur über Messungen und mathematische Modelle ermittelt werden. In dem ersten Teil dieses Beitrags wird dargestellt, wie auf theoretischer Basis ein Zusammenhang zwischen Straßenunebenheiten und Straßenschädigung hergestellt werden kann. Der Ansatz wurde anhand komplexer physikalischer Lkw-Modelle überprüft. Danach stellt ein 40-t-Sattelzug das straßenschonendste der betrachteten Fahrzeugkonzepte dar. Die Spitzenbeanspruchungen sind auf unebenen Straßen um ein Mehrfaches höher als auf ebenen. Berufskraftfahrer sind an ihrem Arbeitsplatz permanent Ganzkörperschwingungen ausgesetzt. Die Schwingungen werden unter anderem durch die Unebenheiten der Straßenoberfläche induziert. Die Akkumulation dieser Schwingungen führt im Laufe der Jahre zu nicht regenerativen Abnutzungserscheinungen an der Wirbelsäule. In dem zweiten Teil dieses Beitrages wird zunächst die herkömmliche Methode der Schwingungsbewertung für den Menschen beschrieben. Es wird dann nachgewiesen, dass nach den hierin festgelegten Grenzwerten unter ungünstigsten Bedingungen schon auf einer Straße, die hinsichtlich ihrer Ebenheit noch als "gut" eingestuft werden würde, der für die Gesundheit kritische Grenzwert überschritten werden kann. Vor diesem Hintergrund ist von der Ebenheit als einer ernst zu nehmenden Beanspruchungsgröße für den Vielfahrer bzw. Berufskraftfahrer auszugehen. Andererseits wird festgestellt, dass der Komfortwert definitionsgemäß keinen geeigneten Zusammenhang zur Schädigung der Wirbelsäule herstellen kann.