Detailergebnis zu DOK-Nr. 51506
Rohstoffe für den Straßen- und Brückenbau in Sachsen-Anhalt
Autoren |
D. Marquordt L. Voß |
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Sachgebiete |
0.20 Straßen- und Verkehrswesen (Länderberichte) 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung |
Mineralstoffe im Straßenbau: Vorträge der FGSV-Tagung am 23. und 24. März 2000 in Magdeburg. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2001 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Mineralstoffe im Straßenbau" ( FGSV, Köln) H. 8) (FGSV M 8) S. 9-17, 3 B, 11 T
Das Bundesland Sachsen-Anhalt verfügt, allgemein betrachtet, über ein Angebot an Steine- und Erden-Rohstoffen, das für eine längerfristige Versorgung der Bauwirtschaft grundsätzlich ausreichend ist. Deren räumliche Verteilung ist jedoch geologisch bedingt ungleichmäßig. Bereits 1990 wurde klar, dass im Zusammenhang mit der Wiederherstellung der deutschen Einheit und perspektivisch der europäischen Entwicklung sowie der allgemeinen Aufgabe zum Aufbau einer leistungsstarken Infrastruktur, dem Verkehrswegebau in Sachsen-Anhalt eine besondere Bedeutung zukommen würde. Nach ersten notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen wurde daher 1991 das Straßennetz systematisch erneuert und ausgebaut. Als Rohstoffbasis für diese Aufgabe entwickelte sich durch Investitionen in Gewinnung und Aufbereitung vorhandener Werke sowie Neuaufschlüsse eine leistungsstarke Mineralstoffindustrie. In Verantwortung gegenüber dem schonenden Umgang mit den für die Herstellung von Straßenbaustoffen vorhandenen natürlichen Mineralstoffen stellte sich die Straßenbauverwaltung Sachsen-Anhalt ab 1992 der Aufgabe, auch Recycling-Baustoffe und industrielle Reststoffe, bei nachgewiesener Gleichwertigkeit und entsprechender Güteüberwachung, im Straßenbau zu verwenden. Aus in der Güteüberwachung und bei der Verwendung von Mineralstoffen gesammelten Erfahrungen sowie unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten war es notwendig, zur Sicherung von Qualität und Dauerhaftigkeit der zu errichtenden Verkehrsbauwerke zusätzliche Regelungen zur Güteüberwachung und zusätzliche Anforderungen an die zur Verwendung vorgesehenen Baustoffe einzuführen. Diese Regelungen bzw. Anforderungen wurden mit den betroffenen Industrieverbänden abgestimmt. Die Zielstellung, hochwertige Straßenbaustoffe zweck- und kostenoptimiert einzusetzen, führt auch dazu, im Asphaltstraßenbau neue Wege zu gehen. Die Bauweise "Kompaktasphalt", deren Entwicklung die Straßenbauverwaltung Sachsen-Anhalts intensiv begleitet, stellt aus unserer Sicht einen solchen Weg dar. Im Zusammenhang mit den Rekonstruktionen der beiden für das Land Sachsen-Anhaft sowie den Transitverkehr bedeutenden Bundesautobahnen A 2 und A 9 konnte eine nahezu einhundertprozentige Wiederverwendung der auszubauenden Straßenbaustoffe erreicht werden. Beim Ausbau der BAB A 2 gelangte die Bauweise "Betondecken auf Tragschichten ohne Bindemittel" auf nahezu dem gesamten Abschnitt in Sachsen-Anhalt zur Ausführung.