Detailergebnis zu DOK-Nr. 51559
Einsatz von epoxidharzbeschichteten Bewehrungsstählen im Betonbau (FA 87/99)
Autoren |
P. Richner J. Kürsteiner |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2001, 75 S., zahlr. B, T, Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 557)
Schäden infolge Korrosion der Bewehrung von Stahlbetonbauten, die in erster Linie auf Chloridbelastungen zurückzuführen sind, sind seit den 70er Jahren ein aktuelles Thema. Eine der möglichen Schutzmaßnahmen besteht in der Bewehrungsbeschichtung, wofür fast ausschließlich Epoxidharze in Pulverform eingesetzt werden. Vorteile sind guter Korrosionsschutz, hohe Haftung, gute mechanische Stabilität, Beständigkeit in alkalischem Milieu. Erfahrungen liegen aus über 25 Jahren hauptsächlich aus Nordamerika vor. In der Schweiz gibt es seit 1991 eine einschlägige Richtlinie. Neben einem Sachstandsbericht will der Verfasser eine Empfehlung für den weiteren Einsatz in der Schweiz geben. Für langjährigen Schutz ist die Einhaltung einer Reihe von Voraussetzungen zwingend (primär: Oberflächenvorbehandlung inkl. Chromatierung, gleichmäßige und ausreichende Schichtdicke, weniger als 1 Pore pro lfm, verletzungsfreier Einbau, ausreichende Betonüberdeckung etc.), ansonsten wird nur eine geringe Schutzwirkung erreicht. Bei Untersuchungen der Federal Highway Administration an 92 Brücken im Alter von 2-20 Jahren wurden keinerlei Schäden festgestellt; dem stehen z.T. sehr negative Erfahrungen in Florida und Virginia gegenüber. Erfahrungen aus der Schweiz (bisher insges. gut) liegen seit 1988 vor. Im Gegensatz zu den USA sehen die Schweizer Vorschriften allerdings keine Mischbewehrungen vor. Die bessere Korrosionsschutzwirkung steht bei dem relativ geringen Mehrpreis in einem guten Kosten-/Nutzenverhältnis (Mehrpreis gegenüber unbeschichtetem Stahl ca. 40 %, das entspricht insgesamt Mehrkosten von < 2 % der Gesamtkosten; zum Vergleich: Mehrpreis von nicht rostendem Stahl rd. 600 %). Hauptschwierigkeit beim beschichteten Bewehrungsstahl ist die geringe Fehlertoleranz bei Produktion und Einbau. Es bedarf aber dringend einer Verbesserung der Qualität des Reparaturmaterials, dessen Korrosionsschutz gegenüber der Originalbeschichtung drastisch schlechter ist. Die Produktion in der Schweiz ist nach wie vor auf niedrigem Niveau.