Detailergebnis zu DOK-Nr. 51562
Ein intelligentes System zum Erkennen von und Warnung vor Lawinen im ländlichen Raum (Orig. engl.: Rural intelligent transportation system for snow avalanche detection and warning)
Autoren |
R. Rice R. Decker N. Jensen |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Washington, D.C.: National Academy Press, 2000 (Transportation Research Record (TRB) H. 1700) S. 17-23, 7 B, 2 T, 7 Q
Die konventionelle Bekämpfung von Lawinen durch bauliche Maßnahmen oder vorsorgliche Sprengungen ist insbesondere im ländlichen Raum auf Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen sehr aufwändig und teuer. Es wurde daher ein System entwickelt, das es ermöglicht, Verkehrsteilnehmer und die Betriebsdienste rechtzeitig vor dem Abgang von Lawinen zu warnen. Dabei wird unterschieden zwischen einem Teilsystem, das die Sperrung eines längeren Straßenzuges ermöglicht, der nach dem Abgang einer Lawine unpassierbar geworden ist, und einem weiteren Teilsystem, das die Sperrung vor einzelnen Lawinenbahnen ermöglicht, wenn ein Lawinenabgang unmittelbar bevorsteht. Die Beobachtung des lawinengefährdeten Hanges erfolgt in beiden Fällen durch unterschiedlich angeordnete besondere Kippsensoren, die an einem Drahtseil über der Lawinenbahn aufgehängt sind, und Geophone. Für die Überwachung und Sperrung eines längeren Streckenabschnittes werden aus Kostengründen nicht alle Lawinenbahnen mit den Sensoren bestückt, sondern nur Lawinenbahnen, auf denen aus der Erfahrung besonders häufig Lawinen abgehen. Der Beitrag beschreibt die Erfahrungen mit den Systemen über zwei Winterperioden und kommt zu dem Schluss, dass das installierte System eine wirkungsvolle Ergänzung der konventionellen Lawinenwarnung darstellt. Rasche Veränderungen der Technologien und damit einhergehend steigende Kosten machen es erforderlich, den Aufbau eines Straßenwetterinformationssystem sorgfältig zu planen. Dazu muss eine Systemarchitektur entwickelt werden, die es sowohl ermöglicht, die vorhandenen Insellösungen verschiedener Gerätehersteller in das System einzubinden als auch eine spätere einfache Erweiterung auf ein größeres System zulässt. Im Jahr 1998 wurde in Minnesota mit dem Aufbau eines landesweiten Straßenwetterinformationssystems begonnen, das die bestehenden 17 Glätteanlagen und weitere 76 neue Anlagen miteinander verknüpfen sollte. Dazu wurde eine hierarchische Struktur entwickelt, die aus vier Schichten besteht. Die erste Schicht sind die Sensoren, die sowohl meteorologische als auch Straßenzustands- und Verkehrsdaten erfassen. In der zweiten Schicht werden die unterschiedlichen, von den Sensoren übermittelten Daten in ein einheitliches Datenformat und an die dritte Schicht, die Datenbasis, weitergeleitet. Dort stehen die Daten in Tabellenform im SQL-Standard-Format für die vierte, die Anwendungsschicht zur Verfügung. Der Beitrag beschreibt abschließend für die Prototypimplementierung, welche Vorhersagen gemacht werden, welche Dienstleistungen angeboten werden können und auf welchen Wegen sie verteilt werden können.