Detailergebnis zu DOK-Nr. 51650
Anforderungen an die Griffigkeit und deren Auswirkungen - aus der Sicht der Bauwirtschaft
Autoren |
M. Schellenberger |
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Sachgebiete |
4.0 Allgemeines 11.2 Asphaltstraßen 14.1 Griffigkeit, Rauheit |
Asphaltstraßentagung 2001 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe Asphaltstraßen am 29. und 30. Mai 2001 in Neu-Ulm. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2001 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Asphaltstraßen" (FGSV, Köln) H. 35) (FGSV A 35) S. 63-68, 5 B, 5 Q
Mit Einführung der ZTV Asphalt-StB 01 werden erstmalig zahlenmäßige Anforderungen an die Griffigkeit von Fahrbahnoberflächen gestellt. Die Höhe der Anforderungen orientiert sich an Abnahmemessungen, die in Bayern bereits in der Vergangenheit durchgeführt worden sind, sowie an der Datenerhebung im Rahmen der Zustandserfassung und -bewertung. Die Anwendung der Anforderungen an die Griffigkeit wird in einigen Regionen zu strengerer Auswahl der zu verwendenden Mineralstoffe führen. Bei den im Rahmen der Eigenüberwachungsprüfung durchzuführenden Prüfungen wurde die Griffigkeit neu aufgenommen. Eine Messung kann erst am Ende des Einbautages bzw. an einem der nächsten Tage durchgeführt werden. Auch dann wird das Ergebnis durch das Vorhandensein von Abstumpfungsmaterial noch stark beeinflusst. Bei solchen Messungen sind Griffigkeitsergebnisse auf einem unrealistisch hohen Niveau zu erwarten. Es kann so nicht mehr zeitnah auf das Ergebnis der Eigenüberwachung reagiert werden, was deren Sinn widerspricht. Die Griffigkeit hängt zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Gewährleistung entscheidend von den Eigenschaften des verwendeten Materials (insbesondere der Mineralstoffe) ab. Verträge zwischen Baufirmen und Mischgutherstellern (sowie Herstellern und Lieferanten) sind demzufolge an das Vertragsverhältnis zwischen AG und AN anzupassen. Für die Beurteilung der Griffigkeit zum Zeitpunkt des Ablaufes der Gewährleistungsfrist nach zwei, drei oder vier Jahren liegen gegenwärtig - insbesondere auf dem untergeordneten Netz - noch verhältnismäßig wenig Daten vor. Es muss sich noch herausstellen, in welcher Größenordnung die äußeren Bedingungen die ermittelten Messwerte beeinflussen. Trotz aller kritischen Anmerkungen besteht für die Asphaltbauweise die große Chance, durch die neuen Anforderungen Innovationspotenzial freizusetzen.