Detailergebnis zu DOK-Nr. 51658
Erfahrungen beim Auffahren des Westerschelde-Tunnels / Findings while driving the Westerschelde Tunnel
Autoren |
P. Diete W. van de Linde |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel 20 (2001) Nr. 5, S. 38-49, 10 B
Als Ersatz für zwei Kraftfahrzeugfähren und einem Landweg mit Umweg über das belgische Antwerpen wird zurzeit der 6,6 km lange Autobahntunnel unter der Westerschelde hergestellt. Die beiden Tunnelröhren mit jeweils 2 Fahrstreifen werden mit zwei baugleichen Mixschilden mit einem Durchmesser von je 11,33 m aufgefahren. Im tiefsten Punkt liegt die Tunnelsohle 60 m unter NN, bei einer darüber liegenden Flusssohle von 32 m unter NN. An dieser Stelle beträgt der Maximale Stützdruck in der Sohle 7,6 bar, das Drehmoment des Schneidrades beträgt 15 MNm. Der Baugrund besteht aus verschiedenen Sand- und Tonformationen, wobei etwa die Hälfte des Vortriebes in den Schichten des Boomse Klei erfolgte. Diese Bodenformation, die stark zu Verklebungen neigen kann, führte zu einer Reihe von zukunftsweisenden Optimierungsmaßnahmen an Schneidrad, Abbaukammer und Absaugbereich, die sich beim Vortrieb im Boomse Klei bewährt haben. Das Separiergut wurde nach Aufbereitung in der Westerschelde verklappt. Der Vortrieb unter den extremen Wasserdrücken von 50 bis 60 m Wassersäule führte zu besonderen Anforderungen an die Verschleißteile des Schildes und an die Maßnahmen der Arbeitssicherheit, insbesondere beim Werkzeugwechsel und bei Taucherarbeiten. Die Querschläge, die alle 250 m angeordnet werden sind im Schutz einer Bodenvereisung in Spritzbetonbauweise herzustellen.