Detailergebnis zu DOK-Nr. 51668
Stehzeuge - Der Stau ist kein Verkehrsproblem
Autoren |
H. Knoflacher |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Wien u.a.: Böhlau Verlag, 2001, 205 S., zahlr. B, Q. - ISBN 3-205-98988-0
Die Veröffentlichung stellt in einer Art Gesamtschau die aus früheren Arbeiten des Autors bereits bekannten kritischen Thesen am vorherrschenden Verkehrssystem dar, das seiner Ansicht nach in verhängnisvoller Weise zu einseitig am Auto orientiert ist. Die Kritik reicht von der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen und der dörflichen Strukturen bis hin zu den negativen Auswirkungen auf die zwischenmenschliche Kommunikation und die Beziehungen der Individuen untereinander. Den Planern und Politikern wird letztendlich vorgeworfen, sich der Macht der Wirtschaft und der Großkonzerne zu unterwerfen, indem sie das Straßenverkehrssystem immer weiter ausbauen mit der Folge, dass der Nutzen der verbesserten Erreichbarkeit von Einkaufszentren, Arbeitsplätzen und Wirtschaftszentren eher den zentralistischen Machtstrukturen als den betroffenen Menschen dient. Die grundsätzliche Lösung für die aus immer mehr Staus resultierenden Probleme sieht der Autor in der konsequenten Rückbesinnung auf die Verkehrsmittel der Nahmobilität, also vor allem auf das Gehen, Radfahren und die Förderung des ÖPNV. Neben der Förderung der Nah- statt der Makromobilität und der verursacherbezogenen Anrechnung der tatsächlichen, insbesondere durch den Güterverkehr auf der Straße entstehenden gesellschaftlichen Kosten sollten seiner Auffassung nach die Parkplätze von den dazugehörenden Wohn- und Arbeitsstätten räumlich getrennt werden. Damit insbesondere für den öffentlichen Verkehr eine gewisse Chancengleichheit geschaffen wird, sollten die Parkplätze zumindest ebenso weit entfernt sein wie die nächste Haltestelle des ÖPNV. Dazu sind zunächst die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, indem die Planungsgesetze und Bauordnungen entsprechend geändert werden.