Detailergebnis zu DOK-Nr. 51683
Straßen und Wildtierlebensräume - mehr Vernetzung, weniger Zerschneidung
Autoren |
V. Keller B. Georgii O. Holzgang |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Straßenverkehrstechnik 46 (2002) Nr. 1, S. 24-33, 7 B, 1 T, zahlr. Q
Der intensive Verkehrswegebau der letzten Jahrzehnte hat Landschaft und Tierlebensräume in einem Maße zerstückelt, dass die freie Beweglichkeit von Wildtieren vielfach nicht mehr gewährleistet ist. Solche Aspekte werden bisher allerdings weder in der Umweltverträglichkeitsprüfung noch bei der Erstellung von Landschaftspflegerischen Begleitplänen ausreichend berücksichtigt. Mittlerweile gibt es gute Erfahrungen, wie die Hindernis- oder Barrierewirkung von Straßen (und Schienenwegen) minimiert werden kann. So können sowohl Grünbrücken als auch Brückenöffnungen unter Fließgewässerquerungen oder aufgeständerte Straßenabschnitte äußerst funktionstüchtige Wildtierpassagen sein. Die Reduzierung von Eingriffen des Straßenbaus in Natur und Wildtierlebensräume ist eine der größten Herausforderungen an eine zeitgemäße Verkehrspolitik. In einigen Ländern Europas wird deshalb an einem generellen Durchlässigkeitskonzept für die Straßennetze gearbeitet (z.B. Holland, Schweiz, Österreich). Darüber hinaus wird gegenwärtig durch eine Reihe von in der IENE (Infra Eco Network Europe) zusammengeschlossenen Ländern im Rahmen der "COST-Action 341" ein europäisches Handbuch zu diesen Aspekten entwickelt.