Detailergebnis zu DOK-Nr. 51807
Sichtbarkeit von Fahrbahnmarkierungen in Abhängigkeit von Alter, Retroreflexion und Fahrlicht/Fernlicht (Orig. engl.: Visibility of road markings as a function of age, retroreflectivity under low-beam and high-beam illumination at night)
Autoren |
H.T. Zwahlen T. Schnell |
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Sachgebiete |
6.6 Fahrbahnmarkierungen |
Washington, D.C.: National Academy Press, 1999 (Transportation Research Record (TRB) H. 1692) S. 152-163, 5 B, 3 T, 12 Q
Fahrbahnmarkierungen sind ein einfaches und wirksames Mittel, um den Kraftfahrer mit den zum Führen eines Kfz nötigen Informationen zu versorgen. Sie haben allerdings auch Nachteile: Ihre Sichtbarkeit bei nächtlichem Regen ist eingeschränkt und bei Schnee gar nicht vorhanden, wegen des ständigen Verschleißes müssen sie ständig erneuert werden. Eine Schwierigkeit besteht darin, die Mindestanforderung an die Höhe der Retroreflexion festzulegen, da diese u.a. von der Breite sowie dem Strich-Lücke-Verhältnis der Markierung, den Scheinwerfereigenschaften und dem Alter der Kraftfahrer abhängen. Ziel der Untersuchung war die Ermittlung der Sichtbarkeitsentfernung der Fahrbahnmarkierung auf dem Modell einer vollständig markierten zweistreifigen Außerortsstraße (weiße Randmarkierung, unterbrochene gelbe Mittelmarkierung mit einem Strich-Lücke-Verhältnis 3:9,1; Breite der Markierung jeweils 10 cm, markiert auf dem Rollfeld eines früheren Flughafens) bei Fahr- und Fernlicht. Bei der Anordnung 1 betrug die Retroreflexion der gelben Markierung 399 mcd/Ix.m² und der weißen Markierung 706 mcd/Ix.m² . Bei der Anordnung 2 betrugen die entsprechenden Werte 222 mcd/Ix.m² bzw. 268 mcd/lx.m². Jeweils 10 alte und junge Testpersonen (Durchschnittsalter 68,3 bzw. 23,2 Jahre) befuhren die Teststrecke mit einem Versuchsfahrzeug bei Geschwindigkeit von 8 km/h bis 16 km/h und hatten die Aufgabe, das Ende des vor ihnen liegenden, markierten Straßenbereiches festzustellen. Die Höhe der Retroreflexion hatte einen mäßigen Einfluss auf die Sichtbarkeitsentfernung: Beispielsweise wurde die Anordnung 1 von den älteren Testpersonen auf 141,1 m erkannt, die Anordnung 2 auf 124,8 m. Noch geringer war der Einfluss von Fahr- bzw. Fernlicht: Für die ältere Testgruppe betrugen die Sichtbarkeitsentfernungen 141,1 m bzw. 146,8 m. Eklatant ist jedoch der Unterschied zwischen den älteren und jüngeren Testpersonen: Die älteren Personen erkennen die Anordnung 1 bei Fahrlicht auf 141,1 m, die jüngeren auf 213,9 m. Bei der Anordnung 2 betragen die Entfernungen 124,8 m bzw. 186,1 m. Die Autoren ziehen daraus den Schluss, dass die Sichtbarkeit von Markierungen für ältere Fahrer stärker durch die Abmessungen beeinflusst wird als durch die Höhe der Retroreflexion. Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die ermittelten hohen Sichtbarkeitsentfernungen sich nicht in der Praxis wieder finden dürften, da Markierungen mit solch hoher Retroreflexion eher die Ausnahme als die Regel sein werden.