Detailergebnis zu DOK-Nr. 51832
Vergleich der mechanischen Eigenschaften von mittels Walz-Sektor-Verdichtungsgerät und Lamellen-Verdichtungsgerät hergestellten Asphaltprobeplatten
Autoren |
P. Renken |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Bonn: Bundesdruckerei, 2001, 53 S., zahlr. B, T, Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 821). - ISBN 3-934458-54-8
Es kann vermutet werden, dass die Art der Asphaltverdichtung im Laboratorium (Walz-Sektor-Verdichtungsgerät und Lamellen- Verdichtungsgerät) die mechanischen Eigenschaften der Asphaltprobekörper unterschiedlich beeinflussen kann. Zur Klärung dieser Frage wurden aus fünf Asphaltarten/-sorten, mittels Walz-Sektor-Verdichtungsgerät und mittels Lamellen-Verdichtungsgerät Asphaltprobeplatten hergestellt und hieran vergleichend relevante Kenngrößen zur Beurteilung der Verformungseigenschaften, der Kälteeigenschaften und der Ermüdungseigenschaften ermittelt. Zusätzlich wurden zur Beurteilung der Verformungseigenschaften der Asphalte auch statische Kriechversuche und Druck-Schwellversuche an aus den Asphaltvarianten hergestellten Marshall-Probekörpern und Gyrator-Probekörpern durchgeführt. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verformungseigenschaften eines Asphaltmaterials in erheblichem Maß durch das Verfahren der Probekörperherstellung beeinflusst werden. Die lamellen-verdichteten Asphaltprobekörper erwiesen sich regelmäßig als "steifer" als die walz-sektor-verdichteten Proben. Die walz-sektor- verdichteten Proben zeichnen sich weit gehend durch praxisadäquate Verformungseigenschaften aus. Marshall-Probekörper und Gyrator-Probekörper besitzen gleichermaßen unrealistisch hohe Verformungswiderstände. Auch bei der Beurteilung der Ermüdungseigenschaften werden Einflüsse aus der Probekörperherstellung wirksam: Der lamellen-verdichtete Asphaltprobekörper erträgt in der Regel eine größere Anzahl von Lastwechseln bis zum Bruch als der walz-sektor-verdichtete Probekörper. Einflüsse aus der Probekörperherstellung auf Kälteeigenschaften des Asphalts können nicht festgestellt werden. Es wird empfohlen, in den Fällen, in denen möglichst praxisadäquate Messgrößen zur Beurteilung der Verformungseigenschaften ermittelt werden sollen, das Walz-Sektor- Verdichtungsverfahren anzuwenden. Des Weiteren wird empfohlen, bei der Formulierung von Anforderungswerten für Kenngrößen zur Beschreibung der mechanischen Eigenschaften neben dem Verdichtungsgrad der Asphaltprobe immer das Herstellungsverfahren mit anzugeben. Verformungskennwerte, bestimmt am Marshall-Probekörper oder am Gyrator-Probekörper können nur für eine Relativbewertung herangezogen werden, da sie mit den entsprechenden Kennwerten der feldverdichteten Probe nicht korrespondieren.