Detailergebnis zu DOK-Nr. 51984
Der Wert der Landschaft: Ansätze zur Quantifizierung der Schutzwürdigkeit von Kulturlandschaften / Assessing approaches to determine which cultural landscapes merit preservation
Autoren |
H. Job S. Knies |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Raumforschung und Raumordnung 59 (2001) Nr. 1, S. 19-28, 5 B
Die historisch gewachsene Kulturlandschaft unterliegt heute einer Reihe anthropogener Einflüsse, die sie in ihrem Fortbestand gefährden. Deshalb sind in Zukunft Konzepte gefragt, welche derartige Gebiete bewahren helfen. Die dafür notwendigen Basisinformationen können u.a. mit Hilfe von Verfahren gewonnen werden, die den monetären Wert der gewachsenen Kulturlandschaft zu quantifizieren versuchen. Bei einer derartigen Bewertung ist die Entstehung eines Kollektivgutproblems durch den öffentlichen Charakter der Umwelt und das Vorhandensein von externen Kosten von besonderer Problematik. In zwei parallelen empirischen Studien war die zentrale Fragestellung, inwieweit Einheimische und Touristen bereit sind, zusätzliches Geld für die Erhaltung der Weinterrassen-Kulturlandschaft des Untermoseltals aufzubringen. Die Ergebnisse, die durch die Anwendung der Zahlungsbereitschaftsanalyse gewonnen werden konnten, sind als Richtgrößen zu betrachten. Sie zeigen eine beachtliche Zahlungsbereitschaft, die unter den Einheimischen deutlich höher ausgeprägt ist als unter den Touristen. Ein Vergleich des über die Zahlungsbereitschaftsanalyse errechneten Nutzens mit den Kosten aus der staatlichen Steillagenförderung ergibt, dass Letztere in etwa der daraus resultierenden aggregierten Konsumentenrente der Bevölkerung entspricht. Das heißt, der monetäre Aufwand der Bereitstellung des öffentlichen Umweltgutes Weinterrassen-Kulturlandschaft Untermoseltal hat einen äquivalenten Wohlfahrtsgewinn bei der Bevölkerung zur Konsequenz.