Detailergebnis zu DOK-Nr. 52300
Quelle-Ziel-Matrizen im ÖPNV: Entropie-Maximierungsmethode erlaubt kontinuierliche und kostengünstige Nachfrage-Analysen
Autoren |
W. Casazza M. Wöginger |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Nahverkehr 19 (2001) Nr. 11, S. 54-57, 4 B, 1 T, 4 Q
Die herkömmlichen manuellen Methoden zur Erstellung einer Quelle-Ziel-Matrix im ÖPNV erfordern einen großen finanziellen und zeitlichen Aufwand für die Organisation, Durchführung und Auswertung. Im Gegensatz dazu sind automatische Fahrgastzählungen (Ein- und Aussteiger) in Fahrzeugen mit entsprechender technischer Ausrüstung kontinuierlich und kostengünstig möglich. In den letzten Jahren wurden Verfahren entwickelt, mit denen derartige Zählwerte zur Berechnung einer Quelle-Ziel-Matrix herangezogen werden können; dabei wird aus den ermittelten Zähldaten (Ein-/Aussteiger pro Haltestelle) mittels mathematischer Verfahren die Verteilung der Fahrgäste von Haltestelle zu Haltestelle abgeleitet. Für die Planung und den Betrieb des ÖPNV ist die aktuelle Kenntnis der Verkehrsbeziehungen in einem Liniennetz von großem Nutzen, um Veränderungen der Verkehrsnachfrage registrieren und darauf reagieren zu können. Quelle-Ziel-Matrizen im ÖPNV spiegeln somit die Ausprägung der Verkehrsbeziehungen wider und können in den Bereichen Planung, Tarifgestaltung, Linienerfolgsrechnung und Einnahmenaufteilung als Datengrundlage zweckmäßig eingesetzt werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass mit der Entropie-Maximierungsmethode eine sehr interessante und vor allem kostengünstige Alternative zu den herkömmlichen Methoden zur Erzeugung einer Quelle-Ziel-Matrix zur Verfügung steht. Auch wenn sich das vorhandene Liniennetz ändert, kann in weiterer Folge nach Adaptierung der Anteilsmatrizen eine wiederholte Neuberechnung einer Verkehrsbeziehungsmatrix anhand aktueller Verkehrsdaten zügig erfolgen.