Detailergebnis zu DOK-Nr. 52322
Entscheidungsverhalten an Lichtsignalanlagen mit und ohne Grünblinken als Ankündigung der Übergangszeit Gelb
Autoren |
K.W. Axhausen H. Köll M. Bader |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 46 (2002) Nr. 7, S. 339-345, 6 B, 7 T, 7 Q
Im Jahre 1969 wurde in Österreich Grünblinken vor dem Übergangssignal Gelb eingeführt. Hauptgrund dafür war wohl die starke Zunahme an rechtwinkligen Kollisionen, die eine Vorankündigung des Gelbzeichens als nützlich erschienen ließ. Die Wirkung dieser Maßnahme wurde allerdings immer wieder im Hinblick auf die Verkehrssicherheit und zunehmend auch im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit hinterfragt. Aus diesem Grund haben der Österreichische Verkehrssicherheitsfonds sowie mehrere Städte und Bundesländer in Österreich eine Forschungsarbeit zur Ermittlung der Auswirkungen des Grünblinkens auf die Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit verkehrsabhängig gesteuerter Lichtsignalanlagen gefördert. In einem ersten Artikel haben wir über die Erhebung von Datengrundlagen und die Missachtung des Gelb- und Rotlichtes berichtet. Der vorliegende Beitrag behandelt das unterschiedliche Entscheidungsverhalten an Kreuzungszufahrten in Österreich, der Schweiz und in Deutschland. Neben der Ermittlung der Anhaltewahrscheinlichkeiten in Abhängigkeit verschiedener Variablen wurden auch Fehlentscheidungen auf Grundlage theoretischer Überlegungen analysiert und Modelle geschätzt. Die Ergebnisse fanden Eingang in ein Simulationsmodell zur korrekten Nachbildung des Entscheidungsverhaltens mit und ohne Grünblinken und erlauben erste Rückschlüsse auf die Auswirkungen bezüglich Verkehrssicherheit.