Detailergebnis zu DOK-Nr. 52473
Straßentunnel "Feste Warnowquerung", Rostock: Mehrfach einsetzbarer Fangedamm für das Baudock zur Herstellung der Tunnelelemente
Autoren |
R. Zöller H. Chamier |
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Sachgebiete |
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung 15.8 Straßentunnel |
Geotechnik 25 (2002) Nr. 2, S. 87-92, 10 B, 4 Q
Ein 790 m langer Straßentunnel in Rostock wurde als Absenktunnel geplant. In einem Baudock wurden die sechs Tunnelelemente in drei Herstellphasen paarweise gefertigt. Zum Ausschwimmen der Elemente erhielt der Erddamm zwischen der Warnow und dem Baudock ein Docktor. In der Phase 1 bestand das Docktor aus einem Kastenfangedamm und wurde durch Abbrennen der Stahlspundwände geöffnet. Für die Phasen 2 und 3 war ein Erddamm mit einer Innendichtung aus Stahlspundbohlen vorgesehen. Infolge einer Änderung der Tunnelherstellung war kein ausreichender Platz für die Dammböschung gegeben, sodass ein schmaler, auf einer Betonplatte aufstehender Kastenfangedamm ausgeführt wurde. Um die Montage in kurzer Bauzeit zu ermöglichen, wurde der Fangedamm als Fertigteil in Stahlbauweise konzipiert. Finite-Elemente-Berechnungen haben gezeigt, dass lediglich 70 % des Eigengewichts der Fangedammfüllung zur Aktivierung von Scherwiderständen auf der Betonplatte aktiviert werden können. Die erforderliche Tragfähigkeit des Fangedamms kann nur mit hochscherfestem Verfüllmaterial erreicht werden. In der Folge wurde der Fangedamm konstruktiv zur Abtragung der hohen Wasserdrucklasten verstärkt. Die Notwendigkeit von Unterwasserarbeiten konnte auf ein Minimum reduziert werden. Derzeit wird der Fangedamm erfolgreich in Phase 3 eingesetzt.