Detailergebnis zu DOK-Nr. 52908
Wieviel Personenverkehr lässt sich zu ÖPNV bündeln? - Kommentar zu einer Studie von Prof. E. Kutter, Berlin
Autoren |
J. Sumpf |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 54 (2002) Nr. 11, S. 539-541, 1 B, 2 Q
Der Kommentar bezieht sich auf eine Studie von Prof. Dr. E. Kutter hinsichtlich der Potenziale, die der ÖPNV innerhalb des realen Verkehrsaufkommens besitzt. Ausgangslage ist die Tatsache, dass sich das Angebot im ÖPNV und die Nachfrage immer weiter auseinander entwickeln. Weder die Angebotsverbesserung des ÖPNV noch die Verteuerung des Autoverkehrs waren bisher erfolgreich, mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Der Grund dafür wird in den durch Raumplanung und Raumentwicklung sowie infolge veränderter Lebensstile immer disperseren Verkehrsbeziehungen gesehen. Es wird unterstellt, dass der ÖPNV durch sein weit ausgreifendes sternförmiges Netz in der Vergangenheit diese dispersen Siedlungsstrukturen noch gefördert hat und den Schwerpunkt der Netzverbesserungen nicht auf eine bessere Erschließung der Stadtränder durch Quer- und Ringstrecken gelegt hat. Ein wirtschaftlicher ÖPNV ist nur mit höheren Fahrgastzahlen zu betreiben und die sind nur zu erreichen, wenn deren steigende Mobilitätsansprüche erfüllt werden. Die Lösung ist nicht in weiteren Restriktionen für den Autoverkehr zu suchen, sondern das Angebot seitens der Fahrzeuge und des Betriebs im ÖPNV muss flexibler und kundenorientierter werden. Es müssen neue bedarfsgerechte Konzepte geschaffen werden und es darf nicht nur das bestehende System im Rahmen der Möglichkeiten optimiert werden.